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Delta-Variante wird größere Rolle spielen

Meidinger: Corona-Einschränkungen an Schulen auch im Herbst

Passau - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, rechnet auch im neuen Schuljahr mit coronabedingten Einschränkungen. „Wir werden im Herbst noch Maßnahmen brauchen, die den Unterrichtsbetrieb absichern, teilweise auch einschränken“, sagte Meidinger der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstag).
Da Kinder und Jugendliche nicht durchgeimpft seien, werde die Delta-Variante an Schulen eine größere Rolle spielen, sagte Meidinger. „Wir benötigen eine Sicherheitsphase zu Schuljahresbeginn, um auf Reiserückkehrer und dadurch möglicherweise verstärkt eingeschleppte Infektionen zu reagieren, in der wir erneut auf regelmäßige Testungen und Maskenpflicht setzen müssen.“
Mit der Forderung, die „Schulen auf Teufel komm raus offenzuhalten“, könne er dagegen nichts anfangen, sagte Meidinger, der Jahrzehnte an niederbayerischen Gymnasien unterrichtet hatte. Wenn Schulen zu Infektions-Hotspots würden oder die vierte Welle größere Ausmaße erreiche, „dann kann niemand eine nochmalige Phase des Wechselunterrichts völlig ausschließen“.
Meidinger forderte daher die Politik zum Handeln auf: Denn diese sei dabei, „die Fehler, die sie im letzten Sommer gemacht hat, zu wiederholen und stark vom Prinzip Hoffnung zu leben“. Es sei höchste Zeit, den Sommer für eine Ausstattungsoffensive zu nutzen, was IT-Infrastruktur und Raumluftfilteranlagen anbelangt.
Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) muss nach Meidingers Überzeugung aktiv werden: Es wäre „hilfreich“, wenn die Stiko eine allgemeine Impfempfehlung für junge Leute ab zwölf Jahren herausgeben würde. Dass die Stiko dabei zögere, bremse die Bereitschaft vieler Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen, kritisierte Meidinger.

 Autor: epd