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Papst beruft Müller, Oster, Genn und Söding in die Weltsynode

Vatikanstadt (KNA) - Papst Franziskus hat den früheren Chef der vatikanischen Glaubensbehörde, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, zum Mitglied der im Oktober angesetzten Weltsynode berufen. Dies geht aus der Namensliste der Synodenmitglieder hervor, die der Vatikan am Freitag veröffentlichte. Auch die beiden Nachfolger Müllers, der spanische Kardinal Luis Ladaria sowie der künftige Glaubenspräfekt Victor Fernandez, wurden zu Mitgliedern berufen.
Aus Deutschland ernannte der Papst außerdem die deutschen Bischöfe Felix Genn (Münster) und Stefan Oster (Passau) zu Mitgliedern der Synode, die über eine grundlegende Reform der Mitbestimmung in der katholischen beraten soll.
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte als teilnehmende Bischöfe den Vorsitzenden Georg Bätzing (Limburg), Bertram Meier (Augsburg) und Franz-Josef Overbeck (Essen) benannt. Als Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Renovabis nimmt auch der deutsche Priester Thomas Schwartz an der Synode teil.
Unter den an der Synode stimmberechtigt teilnehmenden Laien wurde aus dem deutschsprachigen Raum der Vizepräsident des Laiendachverbands Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), der Theologieprofessor Thomas Söding, und die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler vom Hilfswerk „Fastenaktion“ ernannt. Beide hatten auch schon an der europäischen Etappe der Weltsynode in Prag teilgenommen.

Internationale Berufungen
Papst Franziskus hat auch den US-amerikanischen Jesuitenpater James Martin zum Mitglied der kommenden Welt-Bischofssynode ernannt. Martin gilt in den USA als Vordenker einer Seelsorge, die offen ist für Angehörige sexueller Minderheiten. In konservativen Medien wird er wegen seiner Ansätze einer veränderten katholischen Morallehre oft kritisiert.
Ferner berief der Papst die Erzbischöfe von Chicago und von San Diego, Kardinal Blase Cupich und Kardinal Robert McElroy, zu Mitgliedern der Synode, die im Oktober über Reformen in der Verfassung der katholischen Kirche beraten soll. Beide gelten als Unterstützer der Reforminitiativen des Papstes. Die große US-amerikanische Bischofskonferenz hatte hingegen ihre fünfköpfige Delegation überwiegend mit konservativen Vertretern bestückt.