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„Am Ende steht die Qualität im Vordergrund“

Bamberg (kem) – Generationen von Bambergern kannten bei Kreuzschmerzen ein alternatives Heilmittel. Wenn es im Rücken zwickte, bekam man – meist von den Großeltern – gesagt, dass man doch einmal durch das Grab des Heiligen Otto in der Michaelskirche gehen solle. Denn das Durchschlüpfen durch die Öffnung sollte Pilger nicht nur dem Heiligen nahebringen, sondern auch vom Rückenleiden befreien.
Doch mit einem Anruf war dem Besuch in der ehemaligen Klosterkirche der Benediktiner ein Riegel vorgeschoben. Im November 2012 meldete der damalige Mesner, dass ein gut zwei Kilogramm schwerer Putzbrocken aus der Decke herausgebrochen und auf eine der Eichenbänke gefallen war. „Wir entschieden uns sofort, das Gotteshaus zu schließen“, erinnert sich Bertram Felix an die Zeit vor nahezu elf Jahren. Als Bamberger Finanzreferent ist er gleichzeitig auch Verantwortlicher für die Stiftungen. Denn seit der Säkularisation ist der Klosterkomplex auf dem Michaelsberg in Besitz der Bürgerspital-Stiftung.
Zeitnah wurden im Anschluss an die Schließung Experten beauftragt, das Schadensausmaß und die Ursachen hierfür zu klären. Die Ergebnisse waren verheerend: Risse durch das komplette Deckengewölbe, schadhafte Balkenköpfe im Dachstuhl oder eine barocke Schmuckfassade die sich bereits um 15 Grad nach außen neigte.
Es war schnell klar, dass nur eine grundlegende Sanierung der ehemaligen Abteikirche und auch der kompletten Klosteranlage diesen Teil des Bamberger Weltkulturerbes würde retten können. Und so begab man sich auf die Suche nach diversen Fördertöpfen. „Ohne Millionenförderungen hätte man diese Baustelle so nicht realisieren können“, erklärt der Bamberger Finanzreferent. Neben einer hohen Bundesförderung konnten mit dem Entschädigungsfonds Bayern, der Oberfrankenstiftung, der Städtebauförderung, Stiftung Weltkulturerbe Bamberg und der Stadt Bamberg weitere Zuwendungsgeber gefunden werden. Insgesamt 50,2 Millionen Euro werden derzeit in das Projekt „Gesamtinstandsetzung Klosteranlage St. Michael“ investiert – gut 25 Millionen Euro davon fließen allein in die Kirche.
Seit 2015 wird nun an dem Gotteshaus gearbeitet. …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 36/2023