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Bischof Fürst scheidet aus Amt - Verabschiedung am 2. Dezember

Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, wird am 3. Dezember verabscheidet. Foto: Julia Steinbrecht, KNA
Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, wird am 3. Dezember verabscheidet. Foto: Julia Steinbrecht, KNA

 

Rottenburg (KNA) – Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, tritt aller Voraussicht nach am 2. Dezember von seinem Amt zurück. Wie vom Kirchenrecht vorgeschrieben hat er zum 75. Geburtstag Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. Nach Gesprächen mit dem Papstbotschafter Nikola Eterovic geht Fürst "fest davon aus, dass der Heilige Vater meinen Amtsverzicht zum 75. Geburtstag annimmt und ich ab 3. Dezember nicht mehr Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart sein werde".

 

Die Verabschiedung ist für den 2. Dezember geplant, den Tag des Geburtstages. Daran wollen auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, teilnehmen.

 

In der Bischofskonferenz leitete Fürst die Publizistische Kommission und war 16 Jahre Geistlicher Assistent im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Der Unterkommission Bioethik steht er immer noch vor. Seit dem Ausscheiden von Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode ist Fürst der dienstälteste deutsche Ortsbischof.

 

Der Bischof des drittgrößten deutschen Bistums setzt sich für eine "pilgernde, zeitgenössische, lebensdienliche und schöpfungsfreundliche Kirche ein". Den 9. November, den Jahrestag der NS-Novemberpogrome gegen Juden, machte er bistumsweit zum Gedenktag. Stark ausgeprägt ist sein Interesse an ökumenischer Zusammenarbeit.

 

Geboren wurde Fürst in Bietigheim nördlich von Stuttgart. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen und Wien Theologie. 1977 wurde er zum Priester geweiht. Er promovierte über Johann Gottfried Herders Sprachtheorie. Ab 1986 leitete er die bistumseigene Akademie. 2000 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof.