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Papstenzyklika als wertvolle Grundlage

Harald Schneider ist der neue Umweltreferent im Erzbistum Bamberg

Sein persönliches Engagement mit seinem Umweltwissen zu kombinieren und damit für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten – das waren für Harald Schneider die Beweggründe, sich auf die ausgeschriebene Position des Umweltreferenten im Erzbistum Bamberg zu bewerben. Und der 37-jährige Reckendorfer hatte Erfolg – er ist seit wenigen Wochen nun im Bildungs- und Tagungszentrum Vierzehnheiligen tätig, in dem das Umweltreferat räumlich angesiedelt ist. Unscheinbar ist sein Büro zwischen den Gästezimmern untergebracht, nur das Schild neben der Tür weist auf Harald Schneider und seine Funktion hin. Zuletzt war der studierte Umweltingenieur sechs Jahre lang in der Wasserreinigungsbranche tätig, entwickelte nach dem Ende seines Studiums patentierte Technologien, um Süßwasser aus Salzwasser in klimaschonender Weise zu gewinnen. „Das kirchliche Umweltmanagement ist für mich neu“, sagt er im Gespräch mit dem Heinrichsblatt. „Aber es ist sehr reizvoll.“ So liegen seine Tätigkeitsfelder in der Initiierung und Koordinierung von Umweltaktivitäten innerhalb der Diözese, der Auseinandersetzung mit Umweltthemen in der Bildungsarbeit sowie der Einführung von Umweltmanagementsystemen. Bei all seiner Arbeit ist für Harald Schneider die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus eine wertvolle Grundlage. „Wenn wir uns und diese wunderbare Welt retten möchten, sollten wir dem Appell der Enzyklika folgen und für die Gemeinschaft des Lebens mit Verständnis, Mitgefühl und Liebe sorgen“, betont Schneider. Nach seiner Ansicht kann sich nur im Miteinander „unser aller Fußabdruck dauerhaft und sinnvoll zugunsten Mutter Erde verringern“. Seine Tätigkeit als Umweltbeauftragter will der begeisterte Sportler, der sich in seinem Heimatort seit Jahren ehrenamtlich in einer Umweltgruppe engagiert, dazu nutzen, um den Umweltgedanken noch stärker in die Pfarreien des Erzbistums zu tragen. „Wir als Kirche haben durchaus etwas drauf in dieser Sache“, ist seine Meinung. „Jetzt müssen wir einfach die Chance ergreifen, in das fahrende Auto einzusteigen, um dann in Zukunft selbst einmal das Steuer zu übernehmen“, konstatiert Schneider mit Blick auf Umweltschutzbemühungen anderer Institutionen. Das Verbindende müsse gesucht und gefunden werden, „so wie es uns Papst Franziskus immer wieder vorgibt und vorlebt“. Auch möchte Schneider bei seinen Besuchen und Vorträgen in den Pfarreien das schon Erreichte im Umweltbereich, das Positive, herausstellen. „Es gibt genügend Schreckensmeldungen, da muss man einfach das Positive zeigen und Mut machen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.“ Als Dienststelle ist das Umweltreferat der Hauptabteilung „Außerschulische Bildung“ zugeordnet, räumlich wie erwähnt dem Bildungs- und Tagungszentrum Vierzehnheiligen. In das dortige Programm, ebenso wie in die Programme der Katholischen Erwachsenenbildung, sollen künftig die Angebote aus dem Umweltbereich aufgenommen werden. „Ich bin wirklich froh, dass ich hier in Vierzehnheiligen die Struktur nutzen kann“, sagt Schneider. Ihm ist aber auch klar, dass er als „Alleinunterhalter“ in Sachen Umwelt nicht überall präsent sein kann, es auf ein gutes Miteinander mit den Verantwortlichen in den Pfarreien ankommen wird, um den Umweltgedanken nachhaltig in den Köpfen der Menschen verankern zu können. Schneider: „Ich wünsche mir, dass ich schnell den persönlichen Kontakt zur Basis herstellen kann und dabei auch vom Erzbistum die entsprechende Unterstützung bekomme.“ So sei ihm wichtig, vieles mitzubekommen, ohne sich jedoch zu verirren. Und er setzt auf die Zusammenarbeit mit Marcel Strätz, dem Klima- und Energiemanager des Erzbistums. Im Heinrichsblatt-Gespräch äußert Schneider sein Gefühl, dass vielen Menschen, auch in Pfarreien, das Verbindende fehlt, manche Themen deshalb kaum oder gar nicht „besetzt“ werden. „Das ist die Möglichkeit für die Kirche in Erscheinung zu treten und zu wirken, auch mit neuen und frischen Ansätzen“, so der Umweltreferent. So könnten dann auch Themen angesprochen werden, die dann auch schon einmal aus dem Rahmen fallen. Auf seinen Reisen in verschiedene Länder der Welt hat Harald Schneider erlebt, dass es oftmals an Umweltbewusstsein und einer entsprechenden Aufklärung mangelt. „Die Folgen, nämlich extreme Umweltprobleme, habe ich erlebt“, sagt Schneider. Blickt er in die Zukunft, so schwebt Harald Schneider vor, einen Klima-Nachhaltigkeitspreis im Erzbistum Bamberg für besondere Leistungen im Umweltbereich zu initiieren. „Wenn ein Anreiz und das entsprechende Bewusstsein vorhanden ist, dann kann auch etwas passieren“, ist seine Meinung. Doch auch über das Erzbistum hinaus will der neue Umweltreferent tätig werden, will sich mit Kolleginnen und Kollegen vernetzen. Und als große Aufgabe für das neue Jahr sieht er an, sich in die Renovabis-Pfingstaktion einzubringen, die unter dem Thema „Du erneuerst das Angesicht der Erde“ stehen wird. So kann sich Harald Schneider vorstellen, vor Ort im Bistum Akzente zu setzen, beispielsweise durch Baumpflanzaktionen.

Autor: Andreas Kuschbert