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„Das haben wir zugesagt und dazu stehen wir“

Missbrauch: Berliner Erzbischof will Verantwortliche benennen

Berlin – Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat zugesichert, weitere Namen von Verantwortlichen sexuellen Missbrauchs im Erzbistum zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich zu machen. „Das haben wir zugesagt und dazu stehen wir“, sagte Koch dem Nachrichtenportal katholisch.de. Laut einem vergangene Woche vorgestellten unabhängigen Gutachten im Auftrag der Kirche waren mindestens 61 Geistliche im Bereich des Erzbistums Berlin zwischen 1946 bis Ende 2019 am sexuellen Missbrauch von Minderjährigen beteiligt. Koch sprach von einer „beschämend langen Geschichte des Missbrauchs“ im Erzbistum.
Scharfe Kritik äußerten Betroffenenorganisationen wie der „Eckige Tisch“, dass 400 von 669 Seiten des Berichts mit den Namen der Verantwortlichen nicht veröffentlicht wurden. Der Erzbischof sagte, jetzt werde in einem nächsten Schritt eine Kommission, die das Gutachten ungeschwärzt erhalten hat, entscheiden, wie weiter vorgegangen werde – „mit Blick auf die jeweils Verantwortlichen im Bistum“.
Der Chef der Bistumsverwaltung, Generalvikar Pater Manfred Kollig, sagte: „Da wir weder auf ein Disziplinarrecht noch auf Vorerfahrungen zurückgreifen können, benötigen wir Zeit.“ Der Druck der Öffentlichkeit rechtfertige nicht, ungerecht zu handeln. Zum jetzigen Zeitpunkt würde eine Veröffentlichung Persönlichkeitsrechte der Betroffenen und der Beschuldigten verletzen.
Bei den Beschuldigten handelt es sich demnach vor allem um Priester und Ordensmitglieder. Insgesamt 121 Opfer seien bislang aus den Akten bekannt, bei 17 weiteren gebe es Hinweise. Zudem gehen die Gutachter von einer hohen Dunkelziffer aus.

Autor: epd