Merkel nimmt Osterruhe zurück und bitte um Verzeihung
Berlin – Der verschärfte Lockdown über Ostern kommt nicht. Die Idee dazu sei ein Fehler gewesen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor kurzem in Berlin. Zuvor hatte sie mit de
Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer erneut in einer Videokonferenz beraten und dabei die in der Nacht zum Dienstag gefassten Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie im
Rückblick betrachtet. Im Anschluss wurde Merkel zur Befragung im Bundestag erwartet.
Die Idee zu der erweiterten Osterruhe sei „mit bester Absicht entworfen worden“. Sie sei aber in der Kürze der Zeit nicht gut umsetzbar gewesen. Viel zu viele Fragen hätten nicht gelöst
werden können.
Merkel betonte: „Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler.“ Qua Amt trage sie als Bundeskanzlerin die letzte Verantwortung. Für den Fehler bitte sie alle Bürgerinnen und Bürger um
Verzeihung, er habe zu zusätzlicher Verunsicherung geführt.
Bund und Länder hatten zunächst beschlossen, Gründonnerstag (1 April) und Karsamstag (3. April) zu Ruhetagen zu machen, um das gesellschaftliche Leben bis Ostermontag für fünf Tage komplett
herunterzufahren. Nur an Karsamstag sollten Lebensmittelläden „im engeren Sinne“ öffnen dürfen. Der Beschluss hatte viele Fragen aufgeworfen, die etwa das Arbeitsrecht und die Postzustellung
betreffen.
Bund und Länder hatten sich in der Nacht zum Dienstag zudem darauf verständigt, den Lockdown bis 18. April zu verlängern und in Regionen mit vielen Neuinfektionen auch wieder zu verschärfen.
In Regionen mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100000 Einwohner binnen sieben Tagen soll die sogenannte Notbremse gezogen werden. Öffnungen etwa im Einzelhandel oder in der Gastronomie
sollen dort zurückgenommen werden.
Autor: epd