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Osterfreude mit den Truckern teilen

Betriebsseelsorger verteilen auch in Breitengüßbach und Thurnau Osternester

Es war eine konzertierte Aktion von katholischen Betriebsseelsorgern aus verschiedenen Bistümern in Süddeutschland: Osternester mit Ostereiern wurden in den Kar- und Ostertagen an Fahrerinnen und Fahrer auf den Parkplätzen und Autohöfen verteilt. Ob am Autohof Augsburg Ost, Sindelfinger Wald, Dannstadt in der Pfalz, Breitengüßbach, Paradiestal oder Thurnau – der Ostergruß kam bei den Fahrern gut an. Gemeinsam mit Betriebs-seelsorger Norbert Jungkunz, machten sich am Karsamstag Diakon Herbert Mayer, Marietta Schmidt und Martin Schneider von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung mit Stab und Osternest zwischen den LKWs auf den Weg zu den Fahrern. Mit von der Partie waren auch der Trucker Club Franken-Strolche, der die Aktion materiell unterstützte und bereits am Karfreitag die Autobahnparkplätze an der A9 besuchte. Mit den Ostergrüßen wollten die Beteiligten den Fahrern ihre Wertschätzung für ihre Arbeit ausdrücken. Im Erzbistum Bamberg begann die Aktion am Autohof Breitengüßbach und endete in Thurnau Ost. Paarweise gingen die Akteure zwischen die LKW Reihen hindurch. Mit langen Stangen wurde das Osternest in einer Tüte und einer Grußkarte hoch an das Fenster dem Fahrer überreicht. Mit dem Ruf „Frohe Ostern“ und der schriftlichen Übersetzung in verschiedenen Sprachen hellten sich die Mienen der Fahrer schnell auf und zauberten ein Lächeln ins Gesicht. „Mancher Kollege wollte gar nicht glauben, dass er ein Geschenk bekommt“, erzählt Frankenstrolch Tom Limmer, der selbst Fahrer ist, „aber als ich dann auf den Ostergruß in seiner Sprache deutete, war die Freude und das Verständnis auf beiden Seiten da.“ Auf lange Gespräche wurde gerade auch wegen des gegenseitigen Schutzes verzichtet. „Gemeinsame Bestärkung im Glauben“, empfindet Diakon Herbert Mayer, „wenn der Christ aus der Ukraine oder aus Polen, stolz das Kreuz aus dem Hemdausschnitt hervorholt und so deutlich macht, dass der Glaube an Christus für sein Leben von Bedeutung ist. Das ist so nicht zu erwarten -– auf einem Autobahnparklatz“. Wochenlang unterwegs Viele Fahrer sind wochenlang fern ihrer Heimat unterwegs. Da ist es nicht vorgesehen, dass sie während der Feiertage nach Hause können. Die Mehrheit der Fahrer stammte aus den osteuropäischen Ländern. Sie haben ihr Wohnzimmer in der Fahrerkabine, aber wegen des schönen Wetters kochten einige ihr Mittagessen vor dem LKW auf einem Gaskocher. Bei dem geringen Verdienst können sie sich die Versorgung an der Autobahn kaum leisten. Wichtig ist den Akteuren die menschliche und freundliche Ansprache, die dankbar und freundlich erwidert wird. „Ein spanischer Kollege, dem wir einen Reisesegen in Spanisch überreichten, wollte unbedingt zur Erinnerung an diese überraschende Begegnung ein Foto. Mancher hätte uns auch gern zu Tee, Suppe oder Bier eingeladen“, bemerkt der KABler Martin Schneider aus Kulmbach. Die meisten müssen warten, bis sie am Dienstag zu ihrer Abladestelle fahren können. „Sie liefern für unsere Automobilzuliefererbetriebe, für Versandhandel und Möbelhersteller,“ berichtet der Betriebsseelsorger, der sich viele Jahre in der Fernfahrerseelsorge engagiert, „ohne diesen Dienst der Fahrer würde das Leben in der Gesellschaft und in der Wirtschaft nicht funktionieren“. Politisch muss mehr für das Wohl der Fahrer verändert werden. Da sind sich KABler, Betriebsseelsorge und Franken-Strolche einig. Schließlich sitzen Menschen hinter dem Lenkrad, die eine angemessene Versorgung, ruhige Schlafplätze, faire Entlohnung und weniger Konkurrenzdruck brauchen. Die Osteraktion und der Ostergruß wollen auch darauf aufmerksam machen. Dem Jahresmotto der Erzdiözese: „In Liebe verbunden“ folgend zeigten die Akteure durch eine einfache Geste ihre Solidarität mit den Fahrern und teilten miteinander ihre Osterfreude. Die Fahrer haben es verdient. 

Autor: Norbert Jungkunz