Innenminister Herrmann unterstützt Erlanger „Hupfla“
Erlangen - Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will das Aktionsbündnis „Gedenken gestalten - Hupfla gestalten“ in Erlangen unterstützen. Das Gelände der früheren Heil- und
Pflegeanstalt („HupPfla“) sei ein wichtiger Erinnerungsort, der Besuchern zugänglich gemacht und für künftige Generationen erhalten werden müsse, sagte er bei einer Kundgebung.
Aus der Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen wurden im Mordprogramm T4 der Nationalsozialisten 908 Opfer in Tötungsanstalten mit Kohlenmonoxid vergast. Weitere Menschen starben noch nach der
Beendigung von T4, viele am Nahrungsentzug, verordnet durch den bayerischen „Hungerkosterlass“.
Herrmann begrüßte es, dass zwischen der Stadt, der Medizinischen Fakultät, dem Uni-Klinikum und dem Bauamt beschlossen wurde, den zentralen Mittelrisalit des Nordflügels der Hupfla zu
erhalten. „Dort können nun ein Gedenkort und eine neue thematisch passende Professur für Zeitgeschichte und Ethik der Medizin untergebracht werden“, erklärte der Innenminister. Beides seien
„herausragende Beispiele für eine lebendige Erinnerungskultur“.
Die Teilnehmenden der Kundgebung setzten Herrmann zufolge ein starkes Zeichen für Erinnerung, Demokratie und die Würde jedes Einzelnen. „Diesen Einsatz sind wir nicht nur den Opfern von
damals, sondern auch unseren Kindern und Enkeln schuldig“, betonte der Minister.
Autor: epd