Hilfswerk Misereor fordert mehr Anstrengung beim Klimaschutz
Aachen - Das katholische Hilfswerk Misereor will mit einer Kampagne auf die Bedeutung des Klimaschutzes für die globale Armutsbekämpfung aufmerksam machen. Unter der Überschrift
„Gerecht ist klüger“ appelliere die Kampagne auch an die Bundesregierung, sich konsequent auf das Einhalten der 1,5-Grad-Celsius-Grenze zu konzentrieren, erklärte Hauptgeschäftsführer Pirmin
Spiegel am heutigen Dienstag in Aachen. Dazu zähle auch die Abschaffung aller klimaschädlichen Staatsausgaben, ein Umbau der Tierhaltung mit einer deutlichen Verringerung der Bestände, eine
Stärkung des klimafreundlichen Ökolandbaus in Deutschland und der Entwicklungszusammenarbeit.
Der Klimawandel zeige sich vielen Menschen im globalen Süden seit Jahren als Zerstörung von Lebensgrundlagen und in Form von Armut, Hunger und Krankheit, erklärte Spiegel. „Existenzen und
Heimat gehen ebenso verloren wie Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit.“ Deutschland müsse noch stärker als bisher daran mitwirken, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dies sei
existenziell für kommende Generationen in ärmeren Regionen.
In Ländern Afrikas vernichteten regelmäßig Dürren Ernteerträge.
Auch in Europa und Asien würden diese regional durch den Klimawandel erheblich sinken, erklärte Spiegel. „Jedes Zehntel Grad zählt.“ Damit dies gelinge, müssten Treibhausgas-Emissionen in den
nächsten zehn Jahren deutlich schneller sinken, nicht nur im eigenen Land, sondern auch im Zusammenhang mit Aktivitäten im Ausland wie bei Importen von fossilen Rohstoffen, Futtermitteln oder
der Industrie- und Konsumproduktion.
Autor: epd