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Papst betet vor Marienbild aus Augsburg

Große Ehre für das Bistum Augsburg: Papst Franziskus
wird am Montag, 31.5. zum Abschluss des von ihm für den Mai ausgerufenen
weltweiten «Gebetsmarathons» für ein Ende der Pandemie vor dem
Gnadenbild «Maria Knotenlöserin» beten. Das teilte die Diözese am
Donnerstag mit. Das Original des Gemäldes hängt in der Augsburger
Kirche Sankt Peter am Perlach und gilt als eines von Franziskus'
Lieblingsbildern. Es zeigt die Madonna, die die Knoten eines weißen
Bandes löst, das von zwei Engeln gehalten wird. Biblische Szenen, die
symbolisch auf Hoffnung, Barmherzigkeit und den Sieg über das Böse
verweisen, umrahmen das zentrale Motiv.

Zu dem Termin reist Augsburgs Bischof Bertram Meier nach Rom, wie es
weiter hieß. Gemeinsam mit dem Papst wird er demnach um 17.45 Uhr in
den Vatikanischen Gärten den Rosenkranz beten. Das Bistum Augsburg
habe dazu eine hochwertige Kopie der «Knotenlöserin» zur Verfügung
gestellt, die Meier dem Papst schenken werde.

Franziskus werde der Jungfrau Maria fünf Gebetsanliegen anvertrauen -
«fünf 'Knoten', die gelöst werden müssen, um die Hoffnung der
Menschen zu nähren», so das Bistum. Der erste Knoten sei der der
verwundeten Beziehungen, Einsamkeit und Gleichgültigkeit. Der zweite
Knoten sei der Arbeitslosigkeit gewidmet, der dritte der Gewalt,
besonders der häuslichen gegen Frauen. Der vierte Knoten beziehe sich
auf den wissenschaftlichen Fortschritt, der vor allem den Schwächsten
zugutekommen solle. Der fünfte Knoten gelte neuen Impulsen im
pastoralen Leben.

Am Ende der Feier findet laut Mitteilung eine Krönungszeremonie des
Marienbildes mit einer Krone statt, die der Papst segnen und Bischof
Meier mit nach Augsburg nehmen werde. Dort solle sie in die Kirche
Sankt Peter am Perlach kommen.

Das barocke «Knotenlöserin»-Bild wurde um 1700 vom Augsburger
Patrizier Hieronymus Ambrosius Langenmantel als Dank für die Rettung
seiner Ehe gestiftet. Gemalt hat es vermutlich Johann Georg Melchior
Schmidtner (1625-1705).

Lange Zeit dachte man, dass Franziskus das Motiv 1986 bei einem
Besuch in der Fuggerstadt persönlich sah. Bis zum März 2017: Damals
erklärte der Papst in einem «Zeit»-Interview, er sei noch nie in
Augsburg gewesen. Er kenne die «Knotenlöserin» vielmehr dank einer
Ordensschwester, die ihm einmal zu Weihnachten eine Grußkarte mit der
Darstellung geschickt habe.

Autor: KNA