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Doppelpass schafft neue Realitäten

Marx muss bleiben und wird vom Papst zum Vorbild gemacht

München/Vatikanstadt – Wieder sind alle überrascht, und wieder scheint es keinerlei Absprachen in Gremien oder Strukturen gegeben zu haben. Nicht der Nuntius oder der Präfekt der Bischofskongregation überbrachte die Botschaft aus Rom. Der Papst persönlich verfasste sie in seinem bilderreichen und emotionalen Spanisch und ordnete die sofortige Veröffentlichung an. Um Echtheit und Unmittelbarkeit zu unterstreichen, publizierte der vatikanische Pressesaal den Brief auf dem Briefbogen der wahren vatikanischen Entscheidungszentrale, des Gästehauses Santa Marta. Dort wohnt und regiert Franziskus, der Brief trägt den Stempel seines persönlichen Sekretariats.
Lange dauert es, bis erste Reaktionen eintrudeln. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing ist in seinem Bistum Limburg auf Visitationsreise unterwegs und äußert sich zunächst nicht. Im Erzbistum München und Freising selbst braucht man über drei Stunden, bis Marx seine erste Reaktion veröffentlicht und ebenfalls von Überraschung spricht.
Und so bleibt für Bischöfe und Kirchenexperten in den Medien Zeit, den Brief des Papstes genau zu studieren und die Konsequenzen für Deutschland und weltweit zu wägen. Etliche Male stimmt der Papst dem Kardinal ausdrücklich zu. „Die gesamte Kirche ist in der Krise wegen des Missbrauchs“, schreibt er – und weiter: „Ich stimme Dir zu, dass wir es mit einer Katastrophe zu tun haben: der traurigen Geschichte des sexuellen Missbrauchs und der Weise, wie die Kirche damit bis vor Kurzem umgegangen ist.“   …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­25/2021

 

Autor: KNA