· 

Wer sich nicht verändert, stirbt schneller

Reaktionen auf Rücktrittsgesuch von Kardinal Marx

Nürnberg - Bedauern, Ratlosigkeit, Verständnis – zugleich ein starkes Bewusstsein für die Bedeutung des Vorgangs sowie ­Kritik an der Wortwahl des Kardinals: Reaktionen aus der Region zum – inzwischen abgelehnten – Rücktrittsgesuch des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx.
So spricht der Nürnberger Stadtdekan Andreas Lurz von einem sehr überraschenden Vorgang. „Es ist schon etwas ganz Besonderes: Üblicherweise tritt ein Bischof nur aus sehr gewichtigen persönlichen Gründen zurück, wie im Krankheitsfall oder bei Fehlverhalten.“ Das sei bei Kardinal Marx nicht so. „Er übernimmt Verantwortung für die Institution Kirche.“ Das, so Lurz, sei auch ein wichtiges Zeichen für seine Amtskollegen. Der Stadtdekan bedauert das Rücktrittsgesuch sehr, „weil ich Kardinal Marx für einen der profiliertesten Kirchenvertreter halte“. Man müsse aber richtig einordnen, dass Papst Franziskus die Freiheit habe, den Amtsverzicht auch abzulehnen. Es sei zunächst ein wichtiges Zeichen, „das jetzt im Raum steht und in der gegenwärtigen Situation zum Nachdenken anregen kann“.
„Die Entscheidung hat er ganz persönlich für sich gefällt – und sie hatte Wirkung innerhalb der deutschen Kirche!“ erklärt der Fürther Dekan André Hermany auf Anfrage des Heinrichsblatts. Ob Marx mit seinem Schritt anderen Kollegen und Mitbrüdern eine Botschaft für deren Rücktritt geben wollte, „das kann man vermuten dürfen, aber das geben seine Worte nicht preis“. Die Wortwahl des Kardinals, wonach die Kirche an einem „toten Punkt“ angekommen sei, halte er persönlich für etwas überzogen, so Hermany. Erstens sei der Tod durch Jesus Christus überwunden, zweitens sei die Kirche bestenfalls in manchen Formen „scheintot“, aber wieder belebbar, und drittens wehe der Geist, wo er wolle, „selbst dann, wenn er gerade nicht stürmisch fliegt“.   …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­25/2021

 

Autor: psn / hbl