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Zwei Kaiserhöfe und technikverliebte Mönche

Serie von Dr. Ludger Stühlmeyer zum Jahr der Orgel 2021 (Teil 2): Die Orgel im Mittelalter

Bamberg – In der Kirche der ersten Jahrhunderte gab es keine Instrumental-, sondern nur Vokalmusik. Die Kirchenväter zitierten die Orgel zwar häufig als Symbol des wunderbaren Zusammenwirkens verschiedener Elemente und damit als Allegorie für eine gut funktionierende Gemeinde, den Gebrauch des Instrumentes in der Liturgie lehnten sie jedoch ab. Dieser Standpunkt wird verständlich, wenn man bedenkt, dass das Orgelspiel im Römischen Reich Zwecken der Repräsentation, Unterhaltung und Hausmusik diente.
Als nach mehreren Jahrhunderten die erste Orgel zufällig wieder in den Westen gelangte, hatte man dieses Instrument hier schon völlig vergessen. Eine Gesandtschaft des byzantinischen Kaiserhofs hatte 757 für König Pippin als Geschenk eine Orgel im Gepäck. Sie erregte Aufsehen, geriet aber zunächst wieder in Vergessenheit. Erst der kulturbewusste Kaiserhof Karls des Großen mit seinen technikverliebten Mönchen war der richtige Nährboden für die erneute Verbreitung der Orgel.
Die Mönche versuchten sie nachzubauen und Ludwig der Fromme, ein Sohn Karls des Großen, ließ im Jahre 826 den Priester Georg aus Venedig nach Aachen kommen, von dem es hieß, er habe in Konstantinopel die Kunst des Orgelbaus erlernt. Georg wurde Geld und Material zur Verfügung gestellt und so erhielt Ludwig bald ein, wie die Quellen berichten, sehr eindrucksvolles Instrument. Im Gegensatz zu dem Hydraulos, den Vitruv beschreibt, konnte man bei diesem und den folgenden Instrumenten alle Register nur gemeinsam spielen (Blockwerksorgeln). Die Möglichkeit zur Einzelregistrierung wurde erst später wieder neu entdeckt.  …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­25/2021

 

Autor: Dr. Ludger Stühlmeyer