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Auswirkungen werden immer negativer wahrgenommen

Studie: Familien leiden am stärksten unter Pandemie-Folgen

Berlin/Essen - Die Auswirkungen der Corona-Krise belasten laut einer aktuellen Studie vor allem Familien. Besonders stark beeinträchtigt fühlten sich Eltern mit minderjährigen Kindern, ergab eine Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Außerdem hätten sich im Laufe der Pandemie die traditionellen Rollenaufteilungen verstärkt. Für die Studie wurden den Angaben zufolge Bürger und Bürgerinnen zwischen Herbst 2019 und Frühjahr 2021 dreimal repräsentativ telefonisch befragt. Die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag) hatten zuerst über die Ergebnisse berichtet.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Auswirkungen der Pandemie in ihrem Verlauf immer negativer wahrgenommen würden, hieß es. Gaben 2020 noch 19 Prozent der Befragten an, der Zeitdruck sei durch die Corona-Krise gewachsen, waren es 2021 bereits 31 Prozent. Am stärksten betroffen waren davon Eltern mit minderjährigen Kindern, von denen 43 Prozent bei der dritten Befragung über gestiegenen Zeitdruck klagten.
Insgesamt gab den Angaben zufolge in der dritten Befragung fast jeder Zweite an, durch die Pandemie starken privaten und familiären Belastungen ausgesetzt zu sein. Dabei berichteten vor allem Frauen und Befragte mit Kindern von starken privaten, familiären und beruflichen Belastungen. Über finanzielle Belastungen klagten hingegen etwas mehr Männer.
Verändert hat sich laut Studie auch die Arbeitsteilung in den Familien. Fast alle Tätigkeiten wurden während der Pandemie nach Wahrnehmung der Befragten seltener partnerschaftlich übernommen. Frauen mussten sich nach eigener Einschätzung deutlich häufiger um die Kinderbetreuung, das Wäschewaschen, Einkaufen und Kochen kümmern als vor der Pandemie. Nur elf Prozent der Männer gaben an, sie hätten stets oder meistens die Kinder betreut.
Für die Studie wurden den Angaben zufolge insgesamt drei repräsentative Befragungen durchgeführt. Vom 22. Oktober bis 19. Dezember 2019 wurden im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung 3022 telefonische Interviews geführt. Zwischen dem 24. August und 26. September 2020 sowie zwischen dem 1. März und 1. April 2021 folgten zwei weitere Umfragen mit jeweils 1.005 Personen. Befragt wurden jeweils etwa zur Hälfte Menschen mit und ohne Kinder.

 Autor: epd