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Zwei Schönheiten mit bedenklicher Erblast

Diskussion um Ecclesia und Synagoge

Von den Juden als den „älteren Brüdern“ der Christen – die Schwestern beiderseits blieben unerwähnt – sprach einst Papst Johannes Paul II.: Er trug damit der theologischen Umkehr nach Auschwitz ebenso Rechnung wie dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das in „Nostra Aetate“ der Verdammung der Juden als verblendete Gottesmörder ein Ende gesetzt hatte. Doch Restbestände des traditionellen christlichen Antijudaismus, böses Vorspiel zum Holocaust, blieben bestehen – im Denken wie im Handeln. Oder aber in Stein gehauen, als sei es für die Ewigkeit. Wohl gut ein Dutzend antisemitischer Darstellungen gibt es an historischen Gebäuden in Bayern, etwa die „Judensäue“ am Regensburger Dom oder an der Sebalduskirche in Nürnberg. Was tun mit ihnen: entfernen, belassen, geschichtlich einordnen? Auch in Bamberg findet sich ein markantes Zeugnis der über Jahrhunderte währenden kirchlichen Judenfeindschaft. Beim Bau des heutigen Kaiserdoms im 13. Jahrhundert schufen Künstler aus Reims das prächtige Fürstenportal – samt zweier allegorischer Figuren, die wie Schwestern wirken und doch gegensätzlicher nicht sein können: eine siegreich gekrönte Ecclesia und eine Synagoge mit zerbrochenem Stab und Augenbinde, Zeichen für das blind-verstockte Judentum, das den Messias nicht erkennen will.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 29/2021

Autor: Bernd Buchner