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Stefan Fleischmann nach siebenjähriger Amtszeit als Subregens verabschiedet

Viele gute Werke getan

In zwei Bistümern Dienst zu tun, war für mich in den vergangenen sieben Jahren etwas Besonderes. In den verschiedenen Funktionen – strukturell unterschiedlich eingebunden – durfte ich mich einbringen. Und ich habe es gerne gemacht.“ Mit diesen Worten zog Stefan Fleischmann ein Resümee seiner siebenjährigen Amtszeit als Subregens und Leiter der Ausbildung der Kapläne. Mit einem Gottesdienst in der Kapelle des Bamberger Priesterseminars und einem anschließenden gemeinsamen Essen mit geladenen Gästen wurde Fleischmann nun aus seinem Amt verabschiedet. Nach einer Sabbatzeit wird er zum 1. Advent als Leitender Pfarrer in Hof tätig sein. „Vergelt’s Gott für alles, was Sie getan haben als Werkzeug Gottes“, sagte Erzbischof Ludwig Schick bei seiner Predigt während des Gottesdienstes in Richtung des scheidenden Subregens. Viel Gutes gebe es aufzuzählen aus den sieben Jahren, in denen Fleischmann als Subregens und Fortbilder für die Kapläne gewirkt habe. „Wir dürfen annehmen“, so der Bamberger Oberhirte, „dass Stefan Fleischmann in seinem siebenjährigen Wirken die guten Werke getan hat, die Gott ihm bereitet hatte.“ Solche Werke, die Gott den Menschen bereite und die sie tun sollen und dürfen seien Geschenke Gottes „an uns für unser Leben. Indem wir sie verrichten, finden wir den Sinn unseres Lebens und tragen zum Wohl der Mitmenschen, von Kirche und Gesellschaft bei“. Solche aufgetragenen Werke würden die Menschen auch nicht überfordern, „sondern lassen uns getrost und ruhig in freudiger Gelassenheit unseren Alltag leben und unsere Wege gehen.“ Welch großes Aufgabenfeld Stefan Fleischmann als Subregens hatte, zeigte Regens Ewald Sauer in seiner Ansprache auf. So sei er als Mitglied der Seminarkollegien in Bamberg und Würzburg an allen wichtigen Entscheidungen innerhalb des Priesterseminars beteiligt gewesen. Als Subregens in Bamberg war er zudem amtliches Mitglied im  Stiftungsrat der Erzbischöflichen Ernestinischen Seminarstiftung und hatte damit Anteil an den wirtschaftlichen Entscheidungen des Priesterseminars. Nach Sauers Worten habe Fleischmann seinem Amt als Subregens in Bamberg einen besonderen Ausdruck durch ein aktives Engagement im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gegeben. So kümmerte er sich um eine stets aktuelle Homepage und die inhaltliche Gestaltung und Herausgabe der Seminarzeitschrift „Kontakt“. Ein ganz eigenes Feld habe die Aufgabe der Leitung der Ausbildung der Kapläne dargestellt. Regens Sauer: „Hier konnte Subregens Fleischmann sein ganzes Charisma einbringen. Von der Konzeption der inhaltlichen Einheiten über die Besuche vor Ort mit der jeweiligen Stellenumschreibung bis hin zur Vorbereitung und Durchführung der zweiten Dienstprüfung.“ Mit der persönlichen Begleitung der Kapläne habe sich Stefan Fleischmann ganz besondere Verdienste erworben, fuhr der Bamberger Regens fort. „Er stand immer zur Verfügung, war gesprächsbereit und in vielen Einzelfällen ein zuverlässiger und diskreter Ansprechpartner“, konstatierte Ewald Sauer. „Einer der Kapläne hat es so ausgedrückt: ,Der Stefan war für uns wie ein Pontifex, einer der die Brücke baut hinein in den Dienst, aber auch zu den Chefs‘.“ In diesem Zusammenhang hob Regens Sauer zwei Charaktereigenschaften von Stefan Fleischmann hervor, die diesen in besonderer Weise auszeichnen, nämlich die Wertschätzung und die Loyalität. So ist es dem Subregens stets wichtig, wertschätzend mit Menschen umzugehen, sie ernst zu nehmen „und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie Dir vertrauen können“. Als Subregens habe Fleischmann während seiner Amtszeit in Bamberg und Würzburg mit vier Regenten und drei Spiritualen zusammengearbeitet. Sauer: „Diese Zusammenarbeit an verschiedenen Orten und mit unterschiedlichen Charakteren und Leitungsstilen hast Du durch eine beispielhafte Loyalität gemeistert.“ Loyalität habe auch bedeutet, oft auf die Durchsetzung eigener Ansichten zu verzichten, aber dennoch damit nicht hinter dem Berg zu halten. „Deine Loyalität war manchmal eine hinterfragende und kritische, aber immer eine konstruktive“, so Regens Sauer. Begleiten, stärken und fördern – das sei stets das Anliegen von Subregens Stefan Fleischmann bei den Treffen mit den Kaplänen gewesen, betonte deren Sprecher Kaplan Tobias Fehn. „Wir konnten immer auf Deine Unterstützung bauen, und Du bist uns in einer wertschätzenden und mitbrüderlichen Art begegnet.“ Den Untertitel „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ der früheren ZDF-Serie „Vorsicht Falle“ textete Alumnus Stefan Heberl in seiner Ansprache um in „Nepper, Schlepper, Menschenfänger“. So wie Jesus im positiven Sinne ein Menschenfänger gewesen sei, sei auch Stefan Fleischmann als solcher unterwegs gewesen. „Sie warteten nicht, dass die Menschen zu Ihnen kamen, sondern machten sich zu ihnen auf den Weg: zu den Kaplänen, zu den Praktikanten, zu den Freijährlern, zu Messvertretungen.“ Und um mit den Menschen ins Gespräch zu komme und sie mit dem Priesterseminar in Kontakt zu bringen, habe der Subregens verschiedene Wege eingeschlagen. Und als „Menschenfischer“ sei es Stefan Fleischmann nach Heberls Worten nicht darum gegangen, Menschen einzufangen. Vielmehr habe er seine Gegenüber geachtet, deren eigene Meinungen und Haltungen ernst genommen. Und er sei als Subregens bei Konflikten ruhig geblieben, stets auf Ausgleich bedacht und bei Problemen und Fragen immer ansprechbar gewesen. In seinem Abschiedsworten dankte Stefan Fleischmann dem Bamberger Erzbischof für das Vertrauen, das er ihm als Subregens und Ausbildungsleiter entgegengebracht habe. Er dankte aber auch den Seminarkollegen in Bamberg und Würzburg für das Miteinander. „Wir haben uns gegenseitig gut ergänzt und bereichert und sogar voneinander gelernt“, so Fleischmann. Gerne schaue er auf die vielen gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen mit den Priesterkandidaten und Kaplänen zurück. Und er machte deutlich, dass Leben immer Begegnung und Aufbruch zugleich sei und er sich nun auf die neue Aufgabe in Hof freue. 

Autor: Andreas Kuschbert