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Brandursache noch unklar

Einzigartige Holzknüppelkirche am Ammersee ausgebrannt

Utting - Ein Feuer hat die evangelische Christuskirche im oberbayerischen Utting am Ammersee in der Nacht auf Mittwoch weitgehend zerstört. Der Dachstuhl des fast 100 Jahre alten und in Bayern einzigartigen Holzknüppelbaus stürzte laut Polizei ein, das Gemeindezentrum daneben wurde stark beschädigt. Verletzte habe es nicht gegeben. Der Sachschaden betrage etwa 500000 bis 750000 Euro. Die Brandursache sei unklar.
Entdeckt wurde das Feuer gegen 3 Uhr früh durch einen Zeitungsausträger, wie es weiter hieß. Rund 60 Feuerwehrleute seien fast drei Stunden lang mit dem Löschen beschäftigt gewesen. Danach wurde in der Kirche Schaum versprüht, um etwaige Glutnester zu ersticken, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ergänzte.
Je nach Betretbarkeit des Gebäudes sollen an diesem Mittwoch Brandfahnder das Gebäude untersuchen. Womöglich werde man sich aber zunächst auf einen Drohneneinsatz beschränken müssen. Am Donnerstag wolle man Brandmittelspürhunde einsetzen. Das Gelände bleibe bis auf Weiteres gesperrt. Pfarrer Jochen Eberhardt hat seinen Urlaub vorzeitig beendet, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
An der Christuskirche hat es bereits 2018 ein Feuer gegeben. Damals brach im Keller des Gemeindehauses ein Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung aus. Die Ursache war nach Angaben der evangelischen Gemeinde ein technischer Defekt.
Das evangelische Gotteshaus wurde 1927 zunächst als „Evangelischer Betsaal“ erbaut. Vier Jahre später bekam der Bau einen Glockenturm. 1983 folgte das Gemeindezentrum. Die Holzknüppelkirche ist in Bayern einzigartig. Sie wurde nach dem Vorbild sakraler Architektur aus den Karpaten und Skandinavien erbaut.
Die katholische Pfarreiengemeinschaft Utting-Schondorf erklärte unterdessen auf KNA-Anfrage, man werde den evangelischen Mitchristen zur Seite stehen. So wolle man ihnen anbieten, die katholische Kirche Sankt Leonhard zu benutzen. Am Freitag werde zudem der Gemeinderat über eine weitere Unterstützung beraten.

Autor: KNA