Stuttgart – Es war der erste Bestseller der Druckgeschichte: das
Neue Testament in der Übersetzung von Martin Luther vom September
1522. Die Deutsche Bibelgesellschaft legt das Buch 500 Jahre später
als Faksimile noch einmal neu auf – in einer limitierten Auflage von
500 nummerierten Exemplaren, wie die kirchliche Stiftung am Montag in
Stuttgart mitteilte. Der historische Titel "Das Newe Testament
Deutzsch" wird beibehalten.
Entstanden ist die Übersetzung im Winter 1521/1522 in einer
Rekordzeit von elf Wochen auf der Wartburg bei Eisenach. Dort hatte
sich Luther versteckt, nachdem beim Reichstag zu Worms die Reichsacht
über ihn verhängt worden war. Das Neue Testament nach Luther war in
kürzester Zeit vergriffen und zählte 87 Nachdrucke, bevor 1534 die
gesamte Bibel in der Luther-Übersetzung erschien.
Der Nachdruck enthält neben der Vorrede Luthers eine kurze
Charakteristik der Schriften des Neuen Testaments und deren
Verzeichnis. Fast jeder neutestamentliche Brief ist mit einer eigenen
Vorrede versehen und am Rand stehen Parallelstellen und Anmerkungen
aus der Feder Luthers. Neben dem Bibeltext mit Schmuckinitialen zu
Beginn der einzelnen neutestamentlichen Schriften enthält das
Septembertestament 21 blattgroße Holzschnitte zum Buch der
Offenbarung aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren.
Autor: epd