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Vierthäufigste Todesursache

Unicef: Jährlich 46000 Suizide unter jungen Menschen

New York/Genf - Jedes Jahr nehmen sich nach Unicef-Angaben weltweit rund 46000 Zehn- bis 19-Jährige das Leben. Damit begeht alle elf Minuten ein junger Mensch Suizid, wie aus einem jetzt in New York veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks hervorgeht. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist demnach Suizid die vierthäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen, Tuberkulose und Gewalttaten.
Laut dem Bericht lebt jeder siebte Mensch zwischen zehn und 19 Jahren mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung oder Störung. Darunter fallen Angststörungen, Depressionen oder Verhaltensauffälligkeiten.
Wie es in dem Bericht weiter heißt, werden Kinder und Jugendliche die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihre psychische Gesundheit vermutlich noch viele Jahre lang spüren. „Aufgrund der landesweiten Lockdowns und der pandemiebedingten Einschränkungen haben Kinder prägende Abschnitte ihres Lebens ohne ihre Großeltern oder andere Angehörige, Freunde, Klassenzimmer und Spielmöglichkeiten verbracht - Schlüsselelemente einer jeden Kindheit“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
In einer von Unicef beauftragten Befragung in 21 Ländern gab jeder fünfte junge Mensch zwischen 15 und 24 Jahren im vergangenen Sommer an, sich häufig deprimiert zu fühlen oder wenig Interessen zu haben. In Deutschland sagte dies einer von vier der befragten jungen Menschen (24 Prozent).
Laut Unicef klafft zudem eine große Lücke zwischen dem Bedarf an Hilfsangeboten für betroffene Kinder und Jugendliche und den verfügbaren finanziellen Mitteln im Bereich der psychischen Gesundheit. Die Regierungen geben laut dem Bericht weniger als zwei Prozent ihres Gesundheitsbudgets für entsprechende Hilfsangebote aus.

Autor: epd