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Heute schon eine Gottesspur entdeckt?

Auf dem Marienberg bei Dörrnwasserlos entsteht ein Stationen-Weg

Er ist grundlegend einzigartig“, betont Pfarrer Andreas Hornung. An keinem anderen Schönstattzentrum gibt es bislang einen Kentenich-Weg. Der stellvertetende Dekan des Dekanats Forchheim und Pfarrer im Seelsorgeberich Neubau ist auch Schönstatt-Priester und mit der Planung des Kentenich-Weges auf dem Marienberg bei Dörrnwasserlos (Scheßlitz) betraut. Leider aber hat sich die Umsetzung des Projektes coronabedingt verzögert. Der geplante Weg – der erste Anstoß dazu kam von Dekan und Schönstattpräses Martin Emge – soll die Gedanken des Palotiners Josef Kentenich den Menschen näher bringen. Der Begründer der Schönstatt-Bewegung wollte alle religiösen Kräfte zusammenbringen, erläutert Hornung. Als Spiritual junger Leute wollte er Jugendliche zu einem Gebetsbündnis mit Maria ermutigen. Denn dem Palotiner ging es um Selbsterziehung und Hochherzigkeit. Kentenich wollte seine eigene Erfahrung der Mutter Gottes als Erzieherin für sich Jugendlichen mitgeben. Kentenich hat versucht über die Verbindung zu Gott Antworten zu finden, wie er selbst sagte mit der Hand am Puls der Zeit und mit dem Ohr am Herzen Gottes; in Freiheit und mit Selbstverantwortung, aber, so Hornung weiter, nicht verbindungslos, sondern auf die Gemeinschaft und auf Gott hin bezogen. Zentrale Aussagen Kentenichs sollen unter dem Motto „Kentenich auf den Weg bringen – Lebensimpulse aus der Schönstatt -Spiritualität“ ins Bild gesetzt, beziehungsweise symbolisch dargestellt werden. „Mit wachen Augen sehen“ wird die erste Station auf dem höchsten Punkt des Weges betitelt, die mit einem großen Fernglas umgesetzt werden soll. Auf einer Tafel findet sich dazu ein Zitat von Pater Kentenich: „Ich muss mich von allen Wohltaten Gottes umgeben sehen: Nicht mir Wohltaten vorträumen, sondern sie wirklich sehen mit heller Freude, mit wachen Augen“. Impulsfragen auf einer zweiten Tafel wollen zum Nachdenken, Entdecken und Dankbarsein anregen: „Unsere Sinne werden täglich mit unzähligen Reizen überflutet. Und wie verarbeite ich diese Informationen? Kommen Herz und Seele mit? „Mit wachen Augen sehen“ heißt: Tiefer sehen und weiter, hinter allem eine Botschaft Gottes sehen. Hinter den Bergen und Tälern, den Wäldern und Blumen, den Wolken und der Sonne, den Worten und Begegnungen. Überall dürfen wir Gottes Spuren sehen. Habe ich heute schon eine Gottesspur entdeckt?“ Kentenich möchte helfen, die Ereignisse des täglichen Lebens in Beziehung zu Gott zu bringen. Gott schafft etwas und wirkt auch dadurch. Ganz aktiv sollen wir suchen: wo ist Gottes Spur? Die einzelnen Stationen werden, wie Pfarrer Hornung erklärt, ganz unterschiedlich gestaltet sein, viele aus Naturmaterialien, wie etwa Klanghölzer, die angeschlagen werden können. Drei der zehn Stationen befinden sich auf dem Gelände des Schönstattzentrum, sieben werden entlang des etwa 4,5 Kilometer langen Weges zu finden sein – der auch mit Kinderwagen begehbar sein soll. Es wird beispielsweise ein Kreuz geben, an dem man Lasten ablegen kann, oder ein Pendel mit dem Kentenich-Zitat: „Sicherheit gibt es nur im Herzen und in der Hand Gottes“. Letzte Station wird die Kapelle sein, die „Lebensquelle Heiligtum“. Kentenich war überzeugt, so Hornung, dass es heilige Orte braucht. Es braucht Orte, um Gott nahe zu sein, um leichter mit ihm in Berührung zu kommen. So, wie es auch für die Trauer einen Ort braucht. Entstanden ist der Stationen-Weg in Zusammenarbeit und Absprache mit Wanderverein, Bürgermeister und Naturschutzbehörde. Einige der Stationen sind bereits fertig. Nun stehen noch letzte Absprachen mit Eigentümern aus, auf deren Grund Stationen errichten werden soll. Auch die Finanzierungsphase ist noch nicht abgeschlossen – Spenden sind willkommen.

Informationen zum Stationen-Weg bei Pfarrer Andreas Hornung, E-Mail: a-hornung18@t-online.de Spendenkonto: Schönstattwerk Bamberg e.B. Kennwort Kentenich-Weg DE 53750903000009004262 BIC: GENODEF 1M05

Autor: Brigitte Pich