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„Wir müssen verstärkt synodale Kirche werden“

Hirtenbrief von Erzbischof Ludwig zum Start des von Papst Franziskus ausgerufenen weltweiten synodalen Prozesses

Bamberg - Erzbischof Ludwig Schick hat die Gläubigen dazu aufgerufen, den von Papst Franziskus gewünschten Synodalen Prozess für die Weltkirche mitzumachen. Der Papst bremse die aktuelle Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland, den Synodalen Weg, nicht aus, sondern fördere ihn. Das schreibt Schick laut Mitteilung seiner Pressestelle vom Freitag in einem Hirtenwort, das am Sonntag in den Pfarrgemeinden verlesen wird. Ziel sei es, dass die Kirche wieder mehr Vertrauen in der Gesellschaft gewinne und den Dienst Jesu zum Wohl der Menschen ausüben könne.
Schick verweist auf die Entwicklung der Kirche insbesondere im 19. Jahrhundert, als in Folge einer Hierarchisierung vorwiegend Bischöfe und Priester das Sagen gehabt hätten und das Volk Gottes habe gehorchen müssen. „Diese Abkehr von einer synodalen Kirche hat in Sackgassen geführt und auch den Machtmissbrauch im sexuellen, im geistlichen und materiellen Bereich begünstigt“, schreibt Schick. Er
betont: „Wir sollen und müssen verstärkt synodale Kirche werden, in der möglichst alle Christinnen und Christen sich begegnen und einander zuhören, miteinander auf Gottes Wort hören und Gottesdienst feiern, mitreden, mitentscheiden und mitanpacken.“
Papst Franziskus wolle mehr Gemeinschaft in der Kirche, mehr Teilhabe aller am Leben der Kirche und mehr Mission der Kirche in der Welt erreichen. Dieses Ziel verfolgten bereits der Synodale Weg und ebenso das Erzbistum Bamberg seit fünf Jahren mit dem Prozess „Erzbistum mitgestalten“.
Schick ruft auch die Pfarrgemeinderäte, Seelsorgebereichsräte und Kirchenverwaltungen auf, noch mehr Gemeinschaft untereinander zu pflegen und noch mehr teilzunehmen am Leben der Erzdiözese. Ebenso sollten der Diözesanrat und der Diözesansteuerausschuss mit der Diözesanleitung synodaler werden.
Papst Franziskus hatte den Synodalen Prozess für die Weltkirche am vergangenen Wochenende in Rom eröffnet. In dem zunächst auf gut zwei Jahre angelegten mehrstufigen Dialog soll die Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil einüben. An diesem Wochenende finden weltweit in zahlreichen katholischen Bistümern regionale Auftaktveranstaltungen statt. Parallel läuft in Deutschland auch ein breit angelegter Reformprozess, der Synodale Weg, an dem sich rund 200 Delegierte beteiligen.

Den Hirtenbrief im Wortlaut finden Sie im Heinrichsblatt Nr. 43 vom 24. Oktober

 

Autor: KNA