Ingrid Haushofer veröffentlicht Gedichte
Hof – Ingrid Haushofer hat viele Talente. Sie liebt Sprachen und Sprache, Spaziergänge und Literatur, engagiert sich in der Erwachsenenbildung und in der Hospizarbeit. Und sie schreibt Gedichte. In ihrem Band „Heimwärts“ geht es um die Erfahrungen, die das Alter mit sich bringt.
Fau Haushofer, Sie thematisieren in ihrem Band „Heimwärts“ Abschiede, die das Leben mit sich bringt: Den Tod. Was fasziniert Sie daran so sehr, dass Sie diesem Thema ein ganzes Buch
widmen?
Ingrid Haushofer: Die Gedichte sind im Lauf von vielen Jahren entstanden, und natürlich sind darin eigene Erfahrungen vielfältiger Abschiede, die man im Lauf eines Lebens macht,
eingeflossen. Der Auslöser, gerade
diese Texte aus der Fülle meiner Gedichte auszusuchen und zusammenzustellen und sie zu veröffentlichen, gab der Beginn der Hospizarbeit, wo ich besonders intensiv mit den Themen Abschied,
Loslassen, Alter, Krankheit und Tod konfrontiert wurde.
Warum beschäftigen Sie sich mit diesen Themen, die viele Menschen heute eher meiden?
Haushofer: Das Leben konfrontiert einen damit und drängt sie einem eigentlich auf: der Abschied vom Berufsleben; die Kinder, die selbstständig werden, wo man sich von alten
Rollenmustern verabschieden und in neue hineinwachsen muss und vor allem die Abschiede beim Sterben naher und lieber Menschen. Natürlich kann man diese Ereignisse verdrängen. Aber wenn man
sich ihnen bewusst stellt und sich darauf einlässt, kann man die Erfahrung machen, dass jeder Abschied auch einen Neuanfang enthält. Eine Tür geht zu, eine andere öffnet sich; Beziehungen
gehen nicht verloren, sondern wandeln sich. Diese große Verwandlung des Lebens, die schon im Leben und sich dann – so unsere Hoffnung als Christen – später auch im Tod vollzieht, kann darin
in Ansätzen vorweggenommen und erfahren werden. Dieses bewusste Sich-Einlassen auf die Endlichkeit aller Dinge und auch der eigenen Endlichkeit kann die Wahrnehmung der Großartigkeit und
Schönheit des Lebens und die Freude am Gegenwärtigen vertiefen. …
Das ausführliche Interview lesen Sie in der Ausgabe 04/2022
Autor: Gertrud Pechmann