Wie sich der BDKJ für die Solidarität mit dem Globalen Süden einsetzt
Bamberg – Es ist wieder Sternsingerzeit!“, so liest man in den ersten Tagen des neuen Jahres in vielen Zeitungen, die Social-Media-Posts häufen sich und auf den Internetseiten der Gemeinden
finden sich viele Informationen, was zur Aktion Dreikönigssingen noch zu berücksichtigen wäre. Viele Kinder und Jugendliche machen sich auf den Weg, um Spenden für Kinder und Jugendliche zu
sammeln, die manchmal nicht einmal über das Lebensnotwendigste verfügen, und sich schon gar keinen Luxus leisten können.
In diesem Jahr wurde die Gesundheitsversorgung auf dem afrikanischen Kontinent in den Blick genommen. Nach zwei Jahren Pandemie, in der das Gesundheitssystem nicht nur einmal auf die
Belastungsprobe gestellt wurde, ist das vermutlich ein Fokus, der greifbar und nachvollziehbar war. Die Aktion Dreikönigssingen ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder
weltweit. In jedem Jahr wird den Kindern aufs Neue gezeigt, dass sich Einsatz für andere lohnt und dass nur so ein geschwisterliches Zusammenleben möglich ist.
Dabei ist es nicht immer leicht, verständlich und einfach zu vermitteln, wie es Kindern an anderen Orten auf der Erde wirklich geht – vielleicht auch, weil es auch wir als Verantwortliche
nicht immer verstehen können. Delegationsreisen im Zuge derer man auch Projekte des Kindermissionswerks besucht, tragen dazu bei, die Notwendigkeit der Maßnahmen und die Verwendung der
Spendengelder zu sehen und – im wahrsten Wortsinn – begreifen zu können.
Im Anschluss daran muss es uns das wichtigste Anliegen sein, die vor Ort empfundenen Gefühle und Eindrücke weiterzugeben und damit auch Sympathie, Mitgefühl, zu erzeugen – bei den Kindern und
Jugendlichen, um sie zu bestärken, und bei den Spenderinnen und Spendern, um offene Herzen und Geldbeutel zu finden.
Bei den Kindern und Jugendlichen trägt die Beschäftigung mit der Thematik sicher dazu bei, den eigenen Horizont zu erweitern und einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen.
Einen Einsatz für sich selbst und für andere leisten auch die Weltfreiwilligen, die der BDKJ-Diözesanverband als Partnerorganisation über weltwärts in den Senegal und nach Tansania entsendet.
Die Weltfreiwilligen bringen sich in Waisenhäusern,
Kinderheimen, Altenheimen, Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern ein und bemühen sich darum, dass es den Kindern, den Jugendlichen, Alten und Kranken etwas besser geht; sie setzen sich
dafür ein, die Welt ein bisschen besser zu machen, als sie diese vorgefunden haben.
Dabei bleibt es aber nicht, denn sie lernen sich selbst besser kennen, sie üben neuen Herausforderungen mit Erfolg zu begegnen und sie lernen, Entscheidungen und Diskussionen vor einem
anderen Hintergrund zu deuten. Das ist sicher nicht immer einfach, aber hilfreich. Das beiderseitige, gegenseitige Voneinander lernen, qualifiziert unsere Partnerschaften als Lern-, Gebets-
und Solidargemeinschaften.
Freiwilligendienste und Solidaritätsaktionen zeichnen sich dadurch aus, dass man geschult wird, sich selbst in den Hintergrund zu stellen und die anderen Mitmenschen in den Blick zu nehmen,
denn „die anderen Mitmenschen“ sind häufig näher als man denkt und vermutet.
Autor: Eva Russwurm