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Bischöfe erkennen Katholische Pfadfinderschaft Europas an

Augsburg (KNA) - Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) am 9. Dezember 2021 offiziell anerkannt. Das geht aus Pressemitteilungen der KPE und des Bistums Augsburg hervor. Eine Bestätigung der Bischofskonferenz gibt es bisher nicht.
Kirchenrechtlich hat die jahrzehntelang umstrittene Organisation nach den vorliegenden Informationen nun den Status eines „privaten kanonischen Vereins“. Der Sitz wurde vom hessischen Langen nach Augsburg verlegt. Der dortige Bischof Bertram Meier hat dem zugestimmt. Der Anerkennung sei ein mehrjähriger Gesprächsprozess vorausgegangen, hieß es.
Die KPE beziffert die Zahl ihrer Mitglieder auf etwa 2500 in bundesweit 50 aktiven Ortsgruppen „mit deutlichem Schwerpunkt in Süddeutschland“. Dem Dachverband Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), unter dem die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) mit rund 95000 Mitgliedern angesiedelt ist, will sich die KPE nicht anschließen. Vielmehr versteht sie sich „neben den etablierten Pfadfinderverbänden im Leben der deutschen Kirche als zusätzliches Angebot an Kinder und Jugendliche“. Allerdings strebe man einen gegenseitigen Umgang an, der von Respekt und Wertschätzung geprägt sei, so ein KPE-Vorstand auf Anfrage.
Die Geschichte der Vereinigung ist konfliktbehaftet. Sie entstand 1976 als konservative Abspaltung der DPSG. Ihre ersten Mitglieder hielten der DPSG vor, das katholische Glaubensleben zu vernachlässigen. In den meisten deutschen Bistümern gab es lange Widerstand gegen Niederlassungswünsche der KPE, weil man sie als fundamentalistisch einstufte. Nach der Jahrtausendwende waren inzwischen als Lehrerinnen tätige KPE-Pfadfinderinnen in den „Auerbacher Schulbuchskandal“ verwickelt. Sie hatten Sexualkunde-Seiten aus staatlich zugelassenen Biologiebüchern herausgerissen. Nach der Einschaltung staatlicher und kirchlicher Stellen mussten sie die Schule verlassen.
Johanna Beck vom Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich entsetzt über die Anerkennung. Sie hatte erst am Montag vor dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz gesprochen und dabei auch immer wieder auf ihre Missbrauchsgeschichte innerhalb der KPE verwiesen. Über die Anerkennung habe sie niemand informiert.