Nürnberg / Erlangen (buc) – Das vor kurzem veröffentlichte Missbrauchsgutachten im Erzbistum München und Freising löst weiterhin ein heftiges Echo aus. Das Entsetzen über die
Verbrechen der Vergangenheit sowie über das Verhalten mancher hoher Geistlicher, unter ihnen der vormalige Papst Benedikt XVI., ist auch in der Region groß. Viele Gläubige erwägen einen
Kirchenaustritt, die Behörden melden zahlreiche Terminanfragen. Andere haupt- und ehrenamtlich tätige Katholiken wollen sich hingegen verstärkt für Reformen in ihrer Kirche engagieren. Hier
einige Reaktionen aus der Region.
Erklärung der Seelsorger
Zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen sich die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger im Dekanat Fürth. Bei einem Treffen
verständigten sie sich auf eine gemeinsame Stellungnahme und veröffentlichten diese als Anzeige in den „Fürther Nachrichten“ (siehe unten). „Wir trauern über das Leid, das Menschen durch
Mitarbeiter:innen unserer Kirche angetan wurde“, heißt es darin in gendergerechter Sprache. „Wir sind entsetzt über die Art und Weise, wie in unserer Kirche lange Zeit mit Opfern und Täter:innen
umgegangen wurde.“ Die Kirchenmitarbeiter bekunden, sie stünden auch weiterhin „für eine menschliche, heilsame und glaubwürdige Kirche“. „Das musste sein!“ schrieb Dekan André Hermany auf
Facebook über die Initiative, die dort auf ein durchwegs positives Echo stieß.
Ökumenisches Interview
Ein nicht alltägliches Zeichen setzten mit Blick auf die Zukunft der Ökumene auch die Dekane in Erlangen: Michael Pflaum (katholisch) und Peter
Huschke (evangelisch) äußerten sich gemeinsam in einem Interview der „Erlanger Nachrichten“ über das konfessionelle Miteinander im Angesicht der Missbrauchskrise. Sie bekundeten dabei,
miteinander im Gespräch bleiben und die vertrauensvolle Zusammenarbeit weiterführen zu wollen. Der evangelische Pfarrer Oliver Schürrle aus Herzogenaurach hatte zuvor verlangt, die Ökumene
vorerst auf Eis zu legen. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 07/2022