Bamberg (pm) - Am Montag, 21. Februar, 18 Uhr findet die Bamberger Mahnwache Asyl wieder am
Gablemann statt. Sie wird sich mit dem Thema Kirchenasyl beschäftigen. Für den 25. Februar ist vor dem Obersten Bayerischen Landesgericht in Bamberg die Verhandlung gegen Bruder Abraham aus
Münsterschwarzach aufgrund von Gewährung von Kirchenasyl angesetzt. Nach einem Freispruch in erster Instanz hatte die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Die Gerichtsverfahren gegen weitere
Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Ordensfrauen (Pfarrerehepaar Wittmann-Schlechtweg (Hallstadt), Äbtissin Mechthild Thürmer (Kirchschletten), Schwester Seeligmann (Würzburg) und Pfarrer Stefan
Schörk (Pegnitz) wurden bislang mit Verweis, das Urteil im Fall von Bruder Abraham abzuwarten, ausgesetzt.
Das Kirchenasyl steht in einer jahrhundertelangen Tradition, auf die sich auch heute noch Kirchengemeinden berufen, um Menschen zu schützen, denen eine Abschiebung oder Überstellung in eine
lebensbedrohliche oder menschenunwürdige Situation droht.
Pfarrerin Mirjam Elsel begleitet als Koordinatorin für die Flüchtlingsarbeit im Dekanatsbezirk Bamberg Kirchengemeinden, die Kirchenasyl bei besonderen Härtefällen gewähren: „Kirchenasyl nimmt
keinen rechtsfreien Raum für sich in Anspruch, sondern ist ein letzter legitimer Versuch (ultima Ratio) einer Gemeinde, Flüchtlingen durch zeitlich befristeten Schutz beizustehen, um auf eine
erneute, sorgfältige Überprüfung ihres Schutzsbegehrens hinzuwirken. Das heißt, jedes Kirchenasyl wird vorher genau geprüft und den Behörden und den kirchlichen Ansprechpartnern gemeldet.
Kirchenasyl verhindert menschliches Leid und ist Handeln aus christlichem Gewissen heraus."
An der Mahnwache wird Pfarrer Andreas Schlechtweg von den Erfahrungen im Kirchenasyl in der Johanneskirche in Hallstadt berichten. Die Veranstalter weisen darauf hin FFP2 Masken zu tragen und die
Mindestabstände einzuhalten.