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Ein Zuhause für wenige Stunden

Köln (KNA) – Eine Frau, die nicht sagen möchte, wie alt sie ist, steht vor verschlossenen Türen. Es ist halb acht Uhr abends. In zwei Stunden öffnet die Obdachlosenseelsorge „Gubbio“ in Köln ihre Pforten. Immer wieder zieht die Frau ihre Trainingsjacke, unter der sich mehrere Schichten Kleidung andeuten, über ihre dunkelroten Hände. Sie sind zu Fäusten geballt. „Es gibt nur zehn Schlafplätze, da komme ich immer früher“, sagt Birgit*. Prüfend blickt sie hinter sich, wo ein Einkaufstrolley und eine kleine Tasche stehen. „Meine Papiere, meine Gesundheitskarte, Klamotten und Brot. Alles, was ich habe, ist da drin.“
Gebürtig komme sie aus Essen. Nach dem Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren habe sie die Miete nicht mehr zahlen können und die gemeinsame Wohnung nur wenige Monate später verloren. „Ich war wie gelähmt. Mein Vater ist kurz nach meiner Geburt gestorben, da ist die Mutter noch wichtiger.“ Ihre Augen werden glasig. Seitdem lebe sie auf der Straße. „Ich will nicht, dass meine Bekannten mich so sehen.“ Daher sei sie nach Köln gekommen – und auch, weil es hier mehr Angebote für Obdachlose gebe.  …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­08/2022