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Zukunftsplan: Hoffnung

Bamberg (cid) – Weltweit blicken Menschen mit Verunsicherung und Angst in die Zukunft. Die Corona-Pandemie verschärfte Armut und Ungleichheit. Zugleich erschütterte sie das Gefühl vermeintlicher Sicherheit in den reichen Industriestaaten. In diese Zeit hinein hat das Vorbereitungskomitee für den diesjährigen Weltgebetstag einen Kontrapunkt gesetzt: „Als Christinnen und Christen glauben wir an die Rettung dieser Welt, nicht an ihren Untergang!“ Sie haben das Motto „Zukunftsplan:Hoffnung“ über die Gottesdienste gesetzt, die am Freitag, 4. März, Menschen in über 150 Ländern der Erde und auch in den Pfarrgemeinden der Erzdiözese feiern werden.
Anregungen zur Gestaltung des Gottesdienstes gibt die Frauenpastoral der Erzdiözese Bamberg auf ihrer Internetseite www.frauen-erzbistum-bamberg.de. Ein ökumenisches Vorbereitungsteam aus Bamberg bietet dort einen Werkstatt-Gottesdienst an, der bis zum 4. März aufgerufen werden kann, sowie Vorschläge zur Gestaltung von Bibeltext, Frauenstimmen und einer Meditation.
Frauen aus 18 unterschiedlichen christlichen Konfessionen und Kirchen aus England, Wales und Nordirland haben die Gottesdienstordnung vorbereitet und laden ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen. Sie haben gemeinsam die Gebete, Gedanken und Lieder zum Weltgebetstag 2022 ausgewählt. Im Mittelpunkt der Feier steht der Bibeltext Jeremia 29,11-14: „Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden …“
Für die Geschäftsführerin des deutschen Weltgebetstags-Komitees, Dr. Irene Tokarski, ist die Aussage dieses Textes ganz eindeutig: „Ich weiß, was ich mit euch vorhabe, Pläne des Friedens und nicht des Unglücks; ich will euch Zukunft und Hoffnung geben. Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, werde ich euch hören. Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden; ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, werde ich mich von euch finden lassen. Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden ...“
Pfarrerin Kerstin Kowalski, Bamberg, weist im Werkstatt-Gottesdienst auf die historischen Gegebenheiten hin, in der der Jeremias-Text entstand. Im „babylonischen Exil“ war den Juden ihre spirituelle Mitte genommen. Der Tempel war zerstört, das Volk Israel war heimatlos. In diese Zeit hinein habe Jeremias die Hoffnung vermitteln wollen, dass Gott dennoch bei ihnen ist, wo immer sie gerade auch sind, und dass er sie nicht vergisst. Dies gebe dem Judentum bis heute spirituelle Kraft. Der Text gelte heute aber auch all jenen, die ihre Heimat verlieren und auf der Flucht sind, auch denen, deren Leben und Existenz zerstört ist, beispielsweise durch den Corona-Virus.
Weltgebetstag feiern, bedeutet immer auch, sich über das jeweilige Land zu informieren, das die Feier vorbereitet. Und so sind Informationen über England, Wales und Nordirland Bestandteil des Gottesdienstes. Beispielhaft bieten die Mitglieder des Bamberger Vorbereitungskreises Hinweise an auf Land, Klima, Bevölkerung und Religionszugehörigkeit, erzählen von den Klischees, mit der englische Lebensart verbunden wird.
Sie blicken aber auch auf die Probleme der Länder und benennen Gründe dafür. Was bedeutet es, sich heute ausgeschlossen zu fühlen in England, Wales und Nordirland? Im Gottesdienst berichten drei Frauen von ihrem schwierigen Leben. Lina beispielsweise lebt in Armut und ist auf die Hilfe von Tafeln angewiesen. Natalie ist häuslicher Gewalt ausgesetzt gewesen und kämpft mit ihrer Angst. Emily hat nach der Operation eines Tumors ihr Gehör verloren und muss sich nun in einer neuen Welt zurechtfinden. Sie alle eint ihr Gottvertrauen und die Hoffnung, durch seine Hilfe eine Zukunft zu haben.
„Informiert beten und betend handeln“ ist das Motto der ältesten ökumenischen Frauenbewegung. Handeln bedeutet Engagement für soziale Gerechtigkeit. 2021 sind fast drei Millionen Euro aus der Kollekte in den Gottesdiensten und aus Spenden beim deutschen Weltgebetstags-Komitee eingegangen. Mit dem Geld werden über 50 Frauenprojekte in über 32 Partnerländern unterstützt. Beispiele aus London, Leeds, aber auch aus dem Libanon werden im Werkstatt-Gottesdienst genannt. Es geht um Gesundheitsfürsorge, um Rechtsberatung oder auch darum, jungen Flüchtlingsmädchen schulische Bildung zu ermöglichen.