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Weltklimarat: Erderwärmung trifft Milliarden Menschen

 

 

Berlin (epd) - Milliarden von Menschen leiden laut einem neuen Bericht des Weltklimarates unter den Folgen der Erderwärmung. Der Klimawandel verursacht laut dem am Montag in Berlin erschienen Report gefährliche und weitreichende Störungen in Natur und Umwelt. Die Forscherinnen und Forscher warnen vor einem weiteren Artensterben sowie mehr Dürren und schweren Stürmen in vielen Regionen der Welt. Auch in Europa drohen demnach sinkende Ernteerträge und Wasserknappheit.
Der Bericht sei eine eindringliche Warnung über die Folgen des Nichtstuns, sagte der Vorsitzende des Weltklimarates, Hoesung Lee. Die Menschheit werde in den kommenden zwei Jahrzehnten unvermeidlich Gefahren und Risiken ausgesetzt sein, die auf den Klimawandel zurückgingen. Schon jetzt überschritten die vermehrten Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen die Fähigkeiten von Tieren und Pflanzen zu überleben. Unter verschiedenen Spezies des Tierreichs sowie Bäumen und Korallen sei ein Massensterben zu beobachten.
Der Bericht zeigt auch Möglichkeiten auf, sich an das gewandelte Klima anzupassen. Vernachlässigte Ökosysteme müssten wiederbelebt werden, hieß es. Zudem könnten 30 bis 50 Prozent der Erdoberfläche, der Gewässer mit Süßwasser und der Ozeane konserviert und dem menschlichen Zugriff weitgehend entzogen werden. Die Menschen könnten von der Fähigkeit der Natur profitieren, das klimaschädliche Kohlendioxid zu absorbieren und zu speichern.
Die Wissenschaftler des Weltklimarates arbeiten unter dem Dach der Vereinten Nationen, ihre Sachstandsberichte informieren über die neuesten Erkenntnisse des Klimawandels und sollen als Grundlage für politische Entscheidungen und internationale Klimaverhandlungen dienen. Der aktuelle Bericht entstand unter dem Ko-Vorsitz des deutschen Klimaforschers und Ökologen Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut. Die Studie, zu der insgesamt mehr als 1.000 Experten beigetragen haben, beschäftigt sich mit Folgen, Anpassung und Verwundbarkeiten durch und an den Klimawandel.