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Bistum Essen beauftragt „Taufspenderinnen“

 

 

Essen (epd) - Im Bistum Essen dürfen jetzt auch Frauen die Taufe vornehmen. Weil für Taufen in der katholischen Kirche immer weniger Priester und Diakone zur Verfügung stehen, hat Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck jetzt 17 Pastoral- und Gemeindereferentinnen sowie einen Gemeindereferenten als außerordentliche Taufspenderinnen und -spender beauftragt, wie das Bistum jetzt in Essen mitteilte. Das neue Amt sei bundesweit einmalig. Die Taufspender übten ihre zunächst auf drei Jahre befristete Tätigkeit im Rahmen einer kirchenrechtlichen Ausnahmegenehmigung aus.
In der katholischen Kirche durfte die Taufe ursprünglich nur von Bischöfen gespendet werden. Im Laufe der Zeit sei dies auf die Priester und Diakone übergegangen, mittlerweile würden auch nicht geweihte Schwestern und Brüder beauftragt, die Taufe zu spenden, erklärte das Bistum.
„Kirche hat in den vergangenen 2000 Jahren immer wieder auf äußere Gegebenheiten reagiert“, sagte Theresa Kohlmeyer, Leiterin der Abteilung Glaube, Liturgie und Kultur im Ruhrbistum. Neben dem Priestermangel gebe es heute bei den Familien zudem ein hohes Bedürfnis nach einer möglichst individuellen Begleitung und Gottesdienst-Gestaltung. „Auf diese Situation reagieren wir im Bistum Essen, in dem wir nun auch weitere Seelsorgerinnen und Seelsorger mit in die Tauf-Praxis einbeziehen“, betonte die Theologin.