Düsseldorf (epd) - Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat die neue Vatikan-Verfassung von Papst Franziskus begrüßt. Das Dokument mit dem Titel „Praedicate
evangelium“ („Verkündet das Evangelium“) sei „endlich ein Schritt nach vorne“, erklärte der kdf-Bundesverband am Montag in Düsseldorf. Neu sei an der Kurienreform, dass Laien, Männer wie Frauen,
nun vatikanische Behörden leiten können.
„Wir begrüßen den längst überfälligen Schritt des Papstes“, erklärte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt: „Bereits seit einigen Jahren warten wir auf die Veröffentlichung der
neuen Kurienverfassung und damit auf den offiziellen Startschuss für uns Frauen, auch bedeutende Ämter in der Kirche wahrnehmen zu können.“Seit einiger Zeit habe Papst Franziskus vorauseilend
Frauen in die Leitungsebene berufen - dies erhalte nun durch die neue Verfassung eine rechtliche Basis.
Die Neuordnung sei ein kleiner Schritt Richtung Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der katholischen Kirche, fügte Wuckelt hinzu: „Der Zugang zum Diakoninnen-Amt dürfte dann auch nicht
mehr weit sein - so, wie es ein Beschluss des Synodalen Weges ist.“
Der Vatikan hatte das neue Grundgesetz am Samstag veröffentlicht. Wie das amtliche Nachrichtenportal „Vatican News“ meldete, stellt der 54-seitige Text das Herzstück der Strukturreformen dar, die
Papst Franziskus seit seiner Wahl 2013 auf den Weg gebracht hat. Zahlreiche Einzelreformen der Kurie würden systematisiert. Das Grundgesetz, das am 5. Juni in Kraft tritt, löst den Angaben
zufolge die bisher gültige Konstitution „Pastor bonus“von 1988 ab.
Das Grundgesetz solle sicherstellen, dass die römische Kurie sich noch stärker als Dienstleisterin der Ortskirchen in aller Welt verstehe, hieß es. Außerdem werde sie stringent auf das Hauptziel
der Evangelisierung ausgerichtet. „Die römische Kurie steht nicht zwischen dem Papst und den Bischöfen, sondern stellt sich in den Dienst beider“, heißt es in der Präambel weiter. Darin würdigt
der Papst auch die Rolle der Bischofskonferenzen und gibt das Ziel vor, deren „Potenzial zu stärken“. Lesen Sie
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