Nürnberg (epd) - Der Rat der Religionen in Nürnberg unterstützt einen Appell an den russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill I., sich für ein Ende der brutalen Gewalt und dem Mord
an unschuldigen Menschen im Ukrainekrieg entgegenzustellen. Man habe sich dem Aufruf des „Council of Religious Leaders“ angeschlossen, der ein Teil des Weltbundes von Religions for Peace ist,
teilte der Rat am Freitag mit. Der Patriarch wird darin gebeten, zu prüfen, welche aktive Rolle Religion bei der Beendigung des Kriegs übernehmen könne. Präsident Thomas Wipf und Generalsekretär
Professor Mark Owen, die den Appell unterzeichnet haben, legten dar, dass sie weiter mit der russisch-orthodoxen Kirche zusammenzuarbeiten wollten, um Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung
herbeizuführen. Patriarch Kirill I. ist ehemaliges Mitglied des „European Council of Religious Leaders“ und unterstützt den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der Rat der Religionen Nürnberg beschloss in seiner Mitgliederversammlung auch einstimmig die Unterstützung einer Erklärung des Weltbundes „Religions for Peace“, in der jegliche Form von Gewalt
kritisiert und der Einsatz für eine gewaltfreie Lösung, gerechten und nachhaltigen Frieden unterstützt wird, hieß es. Mit diesen Entscheidungen wolle die Mitgliederversammlung des Rates der
Religionen klar Stellung beziehen, sagte der Vorstandsvorsitzende, der evangelische Stadtdekan Jürgen Körnlein. „Wir alle beten, in aller Unterschiedlichkeit im Glauben, gemeinsam für den Frieden
und hoffen auf ein baldiges Ende dieses Krieges.“
Religions for Peace (RfP) engagiert sich seit ihrer Gründung 1970 für internationale Friedenspolitik und zivilgesellschaftliche Verantwortung zum Gemeinwohl aller Menschen, heißt es in der
Mitteilung. Auf internationaler Ebene engagierten sich weltweit in 90 nationalen Mitgliedsverbänden regionale und lokale Gruppen, religiöse Führungspersönlichkeiten und engagierte Einzelpersonen
aus den Religionsgemeinschaften.