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Bayern empfiehlt weiterhin Abstand und Masken in Innenräumen

München (epd) – Ab kommender Woche fallen auch in Bayern die meisten verbindlichen Corona-Maßnahmen. Man empfehle aber, weiterhin Abstände einzuhalten und in Innenräumen Masken zu tragen, sagte Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag in München nach der Kabinettssitzung. Dies seien angesichts des "sehr hohen Infektionsgeschehens" simple und vernünftige Mittel. Verbindlich sei weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr und in vulnerablen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen, Behinderteneinrichtungen oder Asylunterkünften.

 

Nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz, das am Sonntag in Kraft tritt, entfallen damit auch in Bayern die 2G- oder 3G-Zugangsregeln. Somit haben auch Ungeimpfte ohne Test wieder Zugang zu allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Auch an Schulen muss ab kommendem Montag keine Maske mehr getragen werden – weder im Unterricht noch im übrigen Schulgebäude, betonte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Um das Schutzniveau hochzuhalten, sollen aber die Corona-Testungen an Schulen und auch an Kitas zunächst fortgeführt werden. Auch für Besucher und Beschäftigte in vulnerablen Einrichtungen gilt weiterhin eine Testpflicht.

 

Das Kabinett entschied sich indes dagegen, ganz Bayern als Corona-Hotspot einzustufen, um die Corona-Maßnahmen

aufrechtzuerhalten. Das Infektionsgeschehen sei zwar noch auf "sehr hohem Niveau", sagte Staatskanzlei-Chef Herrmann. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 2.341, die Reproduktionszahl liege aber mit 0,82 deutlich unter 1, also deutlich entfernt von einem exponentiellen Wachstum. Auch in Sachen Hospitalisierung sei man mit einem Wert von 908 deutlich vom kritischen Wert von 1.200 entfernt.

 

Zugleich appellierte Staatskanzlei-Chef Herrmann nochmals an die Menschen, sich impfen zu lassen. Hier gebe es eine viel zu geringe Dynamik. 74 Prozent der Menschen in Bayern seien erstgeimpft, 74,4 zweigeimpft und 56,0 geboostert. Es sei dringend nötig, diese Zahlen zu steigern, mahnte er. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kündigte indes an, Quarantäne- und Isolationsregelungen anzupassen. Denn der Personalausfall etwa in Krankenhäusern sei hoch.