München (epd) – Die bayerische evangelische Landessynode hat dem geplanten Hilfsfonds über zehn Millionen Euro insbesondere für Flüchtlinge aus der Ukraine zugestimmt. Bei ihrer Frühjahrstagung in Geiselwind stimmten die mehr als 100 Kirchenparlamentarier einstimmig für den Vorschlag. Unmut äußerten einige Synodale darüber, wie der Hilfsfonds kommuniziert worden war. Die Landeskirche hatte bereits vor rund zwei Wochen die Einrichtung des Fonds bekannt gegeben – allerdings muss die Synode als Souverän über den kirchlichen Haushalt Ausgaben dieser Größenordnung zustimmen.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hatte am Montag ebenfalls den geplanten Sonderfonds thematisiert. In seinem Bischofsbericht sprach er von einem "großen Hoffnungszeichen". Denn viele Gemeinden und Institutionen seien sehr engagiert in der Hilfe für die Ukraine und für ukrainische Geflüchtete. Der Sonderfonds soll sicherstellen, dass das Geld für diese Arbeit nicht ausgeht. Das Geld soll "für alle Schutzbedürftigen" zur Verfügung gestellt werden, egal woher sie
kommen; es dürfe keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse geben, erläuterte der Landesbischof am Montag.
Der landeskirchliche Finanzchef Patrick de La Lanne hatte erläutert, für den Hilfsfonds müsse nicht andernorts gespart werden. Die für 2022 eingeplanten fünf der insgesamt zehn Millionen könne man dadurch aufbringen, dass die für 2022 eingeplanten Tariferhöhungen erst 2023 wirksam werden. Mit jeweils einer Million Euro sollen die Flüchtlingshilfe des Lutherischen Weltbundes und die Arbeit der "Action by Churches Together" gefördert werden, hieß es. Die übrigen knapp acht Millionen sollen für die Betreuung von Flüchtlingen in bayerischen kirchlichen Einrichtungen verwendet werden.
Auch in den Jahren 2015/2016 hatte die Landeskirche auf dem Höhepunkt der Fluchtbewegung zusätzlich je 10 Millionen Euro pro Jahr bereitgestellt.