Essen (epd) - Hohe Energiekosten treffen nach den Worten der Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa nicht nur Industrie und private Haushalte, sondern auch soziale
Einrichtungen. „Die akute Verschärfung der Lage macht sozial angemessene Antworten in der Energiepolitik unaufschiebbar dringlich“, sagte sie den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe.
Allein bei der Caritas sind laut Welskop-Deffaa die allermeisten der 40000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von etwa 1000 ambulanten Pflegediensten mit dem Auto unterwegs. Eine Pflegekraft fahre
jeden Tag zwischen 20 und 50 Kilometer. „Erhöhte Spritpreise sind eine enorme finanzielle Belastung“, sagte die Caritas-Präsidentin. So müsse etwa die Sozialstation Glashütte in Sachsen mit ihren
19 Fahrzeugen zurzeit monatlich um die 4000 Euro zusätzlich fürs Tanken ausgeben. Anderen ambulanten Diensten gehe es ähnlich.
„Um das auszugleichen, wird versucht, die Touren zu optimieren, etwa indem die Mitarbeiterinnen des Pflegediensts für die Pflegebedürftigen nicht mehr einkaufen fahren“, sagte Welskop-Deffaa. „Es
ist nicht nur die Versorgung bedroht, sondern es geht auch ein Stück Menschlichkeit verloren.“ Spritbedingte Mehrkosten würden bisher nicht erstattet