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„Priester müssen Propheten und Mystiker sein“

Bamberg (eob) – Mit Gottesdiensten bereiteten sich die Gläubigen in der Karwoche auch im Bamberger Kaiserdom auf das Osterfest vor. In der Chrisammesse drückte Erzbischof Ludwig Schick den Priestern des Erzbistums Solidarität, Wertschätzung und Dank aus. Sie hätten in der gegenwärtigen Krise der Kirche besonders zu leiden, sagte Schick am Mittwochabend in der Chrisammesse im Bamberger Dom.
Es dürfe nicht verschwiegen werden, dass es „schwarze Schafe“ unter den Klerikern gebe. Schuldige müssten „ohne Wenn und Aber“ bestraft werden, es dürfe nichts verschwiegen oder unter den Teppich gekehrt werden. Zur ganzen Wahrheit gehöre aber, dass über 90 Prozent der Priester in der Kirche Jesu Christi für das Heil der Menschen und das Gemeinwohl treue und unerlässliche Dienste leisten.
Die allermeisten Priester arbeiteten „selbstlos, engagiert, freudig, menschenzugewandt und lebensdienlich“, sagte der Bamberger Oberhirte. Sie sollten sich nicht von pauschalen Anklagen und Verdächtigungen, Enttäuschungen und Unverständnis oder den vielen Kirchenaustritten entmutigen lassen.
Priester müssten „Mystiker und Propheten“ sein, sagte der Erzbischof. Mystiker seien keine Phantasten, „sondern Gläubige mit Durchblick in die Transzendenz, die Gegenwart Gottes“. Sie würden erkennen, dass hinter dieser Welt, in der es viel Böses, Unrecht, Gewalt und Krieg gebe, das Wahre, Gute und Schöne vorhanden sei. „Die Welt Gottes kann und will unser Leben bestimmen. Mystiker mit diesem Durchblick werden zu Propheten, die den Himmel Gottes in unsere Welt durch die Verkündigung des Evangeliums, die Feier der Sakramente und die karitative Seelsorge hineinholen.“
In der Chrisammesse erneuerten die Priester ihr Weiheversprechen. Außerdem wurden die heiligen Öle geweiht, die für die Sakramentenspendung verwendet werden. An der Chrisammesse nehmen auch Firmlinge teil. Ihnen wünschte der Erzbischof eine gute Vorbereitung auf die Firmfeier und viel Heiligen Geist für ihr Leben.  …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­17/2022