Oberammergau (KNA) – In Oberammergau haben am Samstag nach zweijähriger, coronabedingter Verschiebung die 42. Passionsspiele begonnen. Zur Premiere bei sommerlichem Wetter kam
viel Prominenz aus Religion, Politik, Kunst und Gesellschaft ins rund 4300 Zuschauer fassende Theater.
Dazu zählten unter anderen Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, die katholischen Bischöfe aus Augsburg, Bamberg und Passau, Bertram Meier,
Ludwig Schick und Stefan Oster, sowie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern,
Charlotte Knobloch.
Die Besucher erlebten ein Spiel vom Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu mit engagierten Laiendarstellern unter der Regie von Christian Stückl. Dieser inszenierte zum vierten Mal Regie und
ließ zuvor wissen, dieser Jesus sei ein „Verzweifelter an der Welt; vielleicht gilt das im Augenblick auch für mich.“
Einleuchtender Text
Corona, eine in ihren Grundfesten durch die Missbrauchsfälle erschütterte Kirche und seit Februar ein Krieg auf europäischem Boden – all dies geht auch
an ihm nicht spurlos vorüber. Den Text für das Spiel hat er schon früher geschrieben; doch die Sätze über Krieg und Widerstand, den Judas von Jesus gegenüber den Römern fordert, weil sie das Volk
der Juden drangsalieren, klingen angesichts der Nachrichten aus der Ukraine einleuchtend. Man empfindet Sympathie für diesen politischen Apostel. Man kann doch nicht noch die rechte Wange
hinhalten, wenn einem auf die linke geschlagen wurde. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 21/2022