Freising / Trier (KNA) – Es ist alleslange her. Die Taten sind abgeurteilt oder verjährt. Seit kurzem ist der Priester im Ruhestand sogar vom Vatikan seines Amtes enthoben
worden, was als kirchliche Höchststrafe gilt. Trotzdem kann der Fall, den die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Online-Ausgabe veröffentlichte, nicht einfach zu den Akten gelegt werden. Nach den
Bistümern und Ordensgemeinschaften geht es jetzt auch um die Rolle der Hilfswerke im kirchlichen Missbrauchsskandal – und um die Aufarbeitung von Übergriffen deutscher Priester im Ausland.
Mangelnde Sensibilität
Renovabis-Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz, erst seit acht Monaten im Amt, greift zu drastischen Worten: „Mangelnde Sensibilität für das Thema Missbrauch und nicht vorhandene
Kontrollmechanismen beim Einsatz von Priestern im Ausland zeigen, dass hier das System versagt hat.“ Und das nicht zum ersten Mal. Im September 2021 waren Vorwürfe gegen den früheren
Adveniat-Geschäftsführer Bischof Emil Stehle (1926-2017) bekannt geworden. Zunächst ging es darum, dass er einen anderen Priester durch einen Auslandseinsatz vor Strafverfolgung wegen Missbrauch
schützte. Wenige Monate später geriet Stehle wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe gegenüber Frauen ins Visier. Inzwischen hat die Deutsche Bischofskonferenz in Absprache mit Adveniat eine
unabhängige Untersuchung in Auftrag gegeben.
Unter die Lupe genommen wird der seinerzeit von Stehle koordinierte Missionseinsatz deutscher Geistlicher, vorwiegend in Lateinamerika und der Karibik. Bis Jahresmitte sollen Ergebnisse
vorliegen. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 22/2022