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„Starke Frauen bilden und senden“

Nürnberg (eob) - Mit einem Gottesdienst und einem Festakt ist am Freitag in Nürnberg nach fünfjähriger Bauzeit der Neubau der Maria-Ward-Schulen eingeweiht worden. Erzbischof Ludwig Schick zeigte sich froh und dankbar, dass das neue Gebäude nun seiner Bestimmung übergeben werden kann. Er betonte, dass das Erzbistum bei der Finanzplanung einen Schwerpunkt auf Schule und Bildung setze. Inzwischen seien alle Schulen in Trägerschaft des Bistums in Nürnberg, Bamberg und Schillingsfürst erneuert.
Schick ging in seiner Ansprache auf das Thema des Einweihungsgottesdienstes „Starke Frauen“ ein. Auch die Namensgeberin Maria Ward sei eine starke Frau gewesen. „Starke Frauen ist ein Auftrag, den Jesus Christus uns erteilt hat und der in der Kirche, die mehr ist als Papst, Bischöfe und Priester, immer eine Rolle spielte.“ Die Welt brauche starke Frauen für Frieden, für Gerechtigkeit, für Umweltschutz, Bewahrung der Schöpfung, für Gleichberechtigung, Solidarität und Liebe, für eine Welt, in der alle eine gute Zukunft haben. „Die Maria-Ward-Schulen bilden und senden starke Frauen, damit sie für gutes Leben aller in unserer Gesellschaft tätig werden können und an einer guten Zukunft mitwirken.“
Oberbürgermeister Marcus König betonte in einem Grußwort die Einzigartigkeit des Baus: „Das neue Gebäude spricht für sich, außen und innen. Seine sachliche und ästhetische Ausstrahlung, ebenso wie seine variable Funktionalität, beeindrucken. Gemäß der Nürnberger Bestrebungen bezüglich der Nachhaltigkeit wurde besonders Wert auf eine optimale Abstimmung zwischen den architektonischen und ökologischen Anforderungen gelegt.“
Für das Kultusministerium würdigte der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Mittelfranken, Michael Schmidt, das „von Licht und Luft durchströmte Bauwerk, das auf vielfältige Art und Weise Raum für die Schülerinnen und ihre Lehrkräfte bietet.“ Er betonte: „Mit ihrer klaren christlich geprägten Werteorientierung und ihrem starken Bekenntnis zu unserem demokratischen Gemeinwesen fördern die kirchlichen Schulen in Bayern besonders verantwortungsvoll junge Menschen.“ Er fügte hinzu: „Das bayerische Schulwesen wäre ohne seine kirchlichen Schulen nicht denkbar.“
Schwester Cosima Kiesner, Provinzoberin der Congregatio Jesu, würdigte das menschenfreundliche Konzept des Schulgebäudes, das zu Leben und Lebendigkeit einlade. Im Sinne der Namensgeberin Maria Ward werde nach Kräften und Möglichkeiten alles getan, „damit jede Schülerin so weit wie möglich zum gestalteten, verantworteten und sinnhaften Leben findet.“
Architekt Stephan Häublein erläuterte, der Bau orientiere sich an dem Konzept „weg vom Frontalunterricht hin zu einer neuen Lernwelt.“ Die Schule solle Begleiter der jungen Menschen sein nach dem Motto von Maria Ward „Zeige dich, wie du bist, und sei, wie du dich zeigst.“
Der Leiter der Hauptabteilung für Schule und Religionsunterricht im Erzbischöflichen Ordinariat, Hans-Dieter Franke, dankte allen, die an diesem „großen Werk“ beteiligt waren. „Die neue Schule bietet beste Möglichkeiten für das, was wir in unserer ‚anderen Lernwelt‘ umsetzen wollen. Sie ist einzigartig.“
Den 1157 Schülerinnen, 123 Lehrkräften, 16 Beschäftigten in der Offenen Ganztagsschule sowie 20 Mitarbeitenden im Haus-, Service- und Verwaltungsbereich stehen künftig 60 moderne Klassenzimmer, 27 Fachräume auf technisch-digitalem Spitzenniveau sowie eine Dreifachsporthalle mit einem Pausen- und Erholungsbereich. In dem Schulkomplex für Gymnasium, Real- und Grundschule mit 16000 Quadratmetern gibt es einen Zukunftsbereich „Makerspace“ sowie ein „Grünes Klassenzimmer“ auf einem der begrünten Flachdächer. Solarmodule erzeugen Strom für den Eigenverbrauch. Dezentrale Lüftungen können ohne Zusatzgeräte mit Corona-Luftfiltern ausgerüstet werden. Die Gesamtkosten für den Neubau liegen bei rund 73 Millionen Euro.
Bis zum geplanten Abschluss des Gesamtprojekts im September 2023 stehen noch die Erstellung der Außenanlagen bis zum Schuljahresbeginn und der Abbruch des bestehenden Altbaus im nächsten Winter an.
Der Festakt wurde feierlich begleitet mit Musik von Orchester, Bigband und dem Grundschulchor der Maria-Ward-Schule Nürnberg. Außerdem tanzten die Schülerinnen der Klassikgruppe für ihre „Schule mit Herz“. Ausgeleitet wurde die Feier mit Sambarhythmen der Schultrommlerinnen.