Augsburg (epd) - Angesichts steigender Energiekosten fordert der Caritasverband zusätzliche staatliche Hilfen. Wenn die Energie-Versorger höhere Preise direkt an ihre Kunden
weiterreichten, würden die Menschen, „die schon jetzt in Deutschland am Existenzminimum leben, von den hohen Gaspreisen unmittelbar in Existenznot gebracht“, sagte Caritas-Präsidentin Eva-Maria
Welskop-Deffaa der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Es brauche daher kurzfristig ein drittes Entlastungspaket.
Es sei keine Option, dass Haushalte mit wenig Geld am Essen sparen, sagte Welskop-Deffaa. „Gassperren für Kunden, die ihre Rechnung nicht bezahlen können, gehören ausgesetzt und die Heizkosten
von Menschen im Grundsicherungsbezug müssen dringend unbürokratisch übernommen werden.“ Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Donnerstag die zweite von drei Gaswarnstufen
ausgelöst. Der Minister erwartet, dass Gas noch teurer wird.
Insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen machen die auch wegen des Ukraine-Krieges gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise zu schaffen. Zu den bisherigen Entlastungsmaßnahmen der
Bundesregierung zählen unter anderem das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr, der Tankrabatt, die Energiepauschale von 300 Euro für einkommenspflichtige Erwerbstätige und die Abschaffung der
EEG-Umlage.