Augsburg (epd) - Die bayerische FDP-Landtagsfraktion will über eine stärkere Trennung von Kirche und Staat diskutieren. „Angesichts der Vielzahl der Missbrauchsfälle, der
staatsanwaltschaftlichen Zurückhaltung und des unzureichenden kirchlichen Umgangs damit“ müsse man das Thema aufgreifen, sagte der FDP-Abgeordnete Matthias Fischbach der „Augsburger Allgemeinen“:
„Die Kirche hat in vielen Bereichen Privilegien und Einfluss, der nicht mehr zeitgemäß erscheint.“
Fischbach stellte klar, er wolle keinen „dogmatisch laizistischen Staat“, und man müsse auch keine Feiertage abschaffen: „Aber muss denn ein Kirchenvertreter wie zuletzt Prälat Lorenz Wolf dem
BR-Rundfunkrat vorsitzen?“ Der frühere oberste Kirchenrichter des Erzbistums München war durch die Ergebnisse des im Januar vorgestellten Missbrauchsgutachtens in die Kritik geraten. Auch die
„pauschalierten Zahlungen für die Gehälter von Geistlichen“ in Bayern monierte Fischbach.