Papst Franziskus leidet sichtlich unter den Gebrechen des Alters. Ein Knieleiden zwingt ihn seit einiger Zeit in den Rollstuhl. Eine geplante Reise nach Afrika musste verschoben werden. Das
befeuert Spekulationen über einen möglichen Rücktritt. Doch ein enger Vertrauter aus seiner Zeit in Argentinien verbreitete vor kurzem nach einer Begegnung, der Papst sei fröhlich und denke in
keiner Weise an einen Rücktritt. Das heißt aber nicht, dass er sich nicht mit den Folgen des Alters und mit dem Tod auseinandersetzen muss.
Das Alter hat zwei Gesichter: Last und Gnade. Auf der einen Seite lassen die körperlichen und geistigen Kräfte nach; der Lebensradius wird enger, Zeiten des Alleinseins nehmen zu. Auf der anderen
Seite kann das Alter Menschen mehr auf das Wesentliche hinführen und das Leben als Geschenk erfahren lassen. Es bleibt mehr Zeit für das Lesen, das Gebet, für Gespräche, in denen alte Menschen
etwas von ihren Lebenserfahrungen weitergeben können.
Ein alter Jesuit sagte einmal, er trauere nicht den Dingen nach, die er jetzt nicht mehr machen könne, sondern er sei jeden Tag dankbar für das, was noch möglich sei. Romano Guardini bekannte,
mit fortschreitendem Alter glaube er immer weniger, das aber umso fester.
Auch in der Bibel ist das Alter ein wichtiges Thema. Sprichwörtlich ist das „biblische“ Alter der Patriarchen, die „lebenssatt“ sterben. In den Psalmen wird das erfüllte Alter immer wieder
angesprochen. Im Neuen Testament sind es zwei alte Menschen, die das Jesuskind als den Erlöser erkennen: Simeon und Hanna, die ihr ganzes Leben in der Nähe des Tempels verbracht haben.
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Martin Maier SJ (KNA)
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 27/2022