Würzburg (epd) - In gleich zwei Fällen eines möglichen und eines nachgewiesenen Missbrauchs hat das Bistum Würzburg jetzt Entscheidungen öffentlich gemacht. Zum einen habe
Bischof Franz Jung einen Priester in den Ruhestand versetzt und ihm mit sofortiger Wirkung priesterliche oder seelsorgliche Dienste untersagt, wie das Bistum mitteilte. Zum anderen habe
Generalvikar Jürgen Vorndran hat einen Verwaltungsangestellten der Diözese wegen des Vorwurfs eines sexuellen Fehlverhaltens gegenüber einem Kind bis zur Klärung des Sachverhalts
freigestellt.
Im Fall des Priesters ging es um Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs einer möglicherweise noch jugendlichen Person. Der Diözese Würzburg waren die Vorwürfe am 3. Juli 2021 bekannt geworden.
Bereits vorher war der Fall bei der Polizei angezeigt worden. Bis zur Klärung des Sachverhalts war ihm im Juli 2021 die Ausübung des priesterlichen Dienstes verboten und eine kirchenrechtliche
Voruntersuchung angeordnet worden. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen wurden im November eingestellt. Die Glaubenskongregation in Rom hat dem Bistum das weitere Vorgehen in dem Fall
überlassen.
Der Fall des kirchlichen Angestellten ist dem Bistum erst seit dem 27. Juni dieses Jahres bekannt, teilte die Pressestelle mit. Das Fehlverhalten soll sich in der Zeit der ehrenamtlichen
kirchlichen Tätigkeit des Beschuldigten vor rund einem Jahrzehnt ereignet haben.Der Generalvikar untersagte dem Mann jede ehrenamtliche Tätigkeit im kirchlichen Bereich. Nach einer ersten Prüfung
habe man den Mann am Mittwoch bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Am Donnerstag seien Haupt- und Ehrenamtliche im Bereich der bisherigen Tätigkeit des Beschuldigten informiert worden.