Vatikanstadt (vn) – „Desiderio desideravi“: So heißt ein Apostolisches Schreiben zur Liturgie, das Papst Franziskus am 29. Juni veröffentlicht hat. Es lädt dazu ein, Liturgie
weder als einen Kult der reinen Form zu begreifen noch als Spielwiese für Improvisationen. „Eine Feier, die nicht evangelisiert, ist nicht authentisch.“
Das Schreiben würdigt in seinen 65 Absätzen die Liturgie, wie sie aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil hervorgegangen ist, und ruft zu mehr liturgischer Bildung auf. „Desiderio desideravi“ folgt
auf das päpstliche Motu proprio „Traditiones custodes“, das die Feier der Messe nach dem überlieferten Ritus deutlich eingeschränkt hatte, doch ist der Tenor des neuen Schreibens ein anderer:
keine Normen oder Anweisungen, stattdessen eine Meditation über die Schönheit der liturgischen Feier und ihre Rolle bei der Evangelisierung.
Appell
Wichtig ist der abschließende Appell des Schreibens: „Lassen wir die Streitereien hinter uns, um gemeinsam auf das zu hören, was der Geist der Kirche sagt, pflegen wir die Gemeinschaft, staunen
wir weiterhin über die Schönheit der Liturgie.“
Franziskus schildert die Liturgie als Raum, um dem lebendigen Jesus Christus zu begegnen. „Wir brauchen keine vage Erinnerung an das letzte Abendmahl: Wir müssen bei diesem Abendmahl anwesend
sein, seine Stimme hören, seinen Leib essen und sein Blut trinken können“ (Nr. 11), schreibt der Papst vielleicht auch mit Blick auf die vielen nur online übertragenen Feiern während der
Corona-Pandemie. Es gehe ihm darum, „dass die Schönheit des christlichen Feierns und ihre notwendigen Konsequenzen für das Leben der Kirche nicht durch ein oberflächliches und verkürztes
Verständnis ihres Wertes oder, was noch schlimmer ist, durch ihre Instrumentalisierung im Dienste einer ideologischen Vision, wie immer sie aussieht, entstellt wird“ (Nr. 16). …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 28/2022