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Zhadan erhält auch Hannah-Arendt-Preis

Bremen (epd) – Nach dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan (47) auch mit dem Bremer Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken ausgezeichnet. Die Jury habe Zhadan als großen Erzähler gewürdigt, der die Tradition der mitteleuropäischen Literatur fortführe und zugleich revolutioniere, teilten die Initiatoren mit. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis soll ihm am 2. Dezember in Bremen überreicht werden.

 

Zhadan vermittele einzigartige Einblicke in die ukrainische Gesellschaft, führte die Jury in ihrer Begründung aus. "In seinen Büchern erfahren die Leser, wie aus einer durch Krieg und Not traumatisierten Masse von zersprengten Individuen immer wieder neue solidarische zivile Energie heranwächst." Er beschreibe die ukrainische Welt nicht nur, "sondern er hilft, sie zu verstehen, in all ihrem Chaos, ihrem Leid, ihrer Menschlichkeit", hieß es.

 

Serhij Zhadan lebt in Charkiw im Osten der Ukraine und berichtet seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar in sozialen Medien fast täglich von den Geschehnissen in der Nürnberger Partnerstadt. Er wurde in Starobilsk im Gebiet Luhansk geboren und studierte in Charkiw Literaturwissenschaft, Ukrainistik sowie Germanistik. Seit Anfang der 1990er Jahre organisiert Zhadan Literatur- und Festivals. Er veröffentlicht Romane, Gedichte, Erzählungen und Essays, zuletzt den Gedichtband "Antenne".