Berlin (epd) – Der Sozialverband VdK fordert einen Hitzeschutzplan mit umfassenden Vorgaben für Pflegeheime. "Wir brauchen dringend ein Krisenkonzept für Hitzeereignisse, die gerade Menschen in Pflegeheimen und Krankenhäusern besonders belasten", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ein Hitzeaktionsplan müsse Vorgaben für Pflegeanbieter von der Medikamentenlagerung bis hin zu baulichen Maßnahmen
festschreiben.
Die VdK-Chefin plädierte zudem für eine Informationskampagne für pflegende Angehörige. «Auch zu Hause Gepflegte dürfen nicht vergessen werden", betonte Bentele. Sie und ihre Angehörigen müssten auf Gefahren der Hitze und effektive Schutzmaßnahmen hingewiesen werden.
Hitzewellen, wie sie in dieser Woche in Deutschland erwartet werden, sind laut dem Meteorologen Andreas
Friedrich eine Folge der Klimaerwärmung. "Seit dem berühmten 'Jahrhundertsommer' 2003 erleben wir die 40 Grad zwar nicht jedes Jahr, aber immer öfter", sagte der Tornado-Beauftragte beim Deutschen Wetterdienst (DWD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Aufgrund der schon eingetretenen Klimaerwärmung seien solche Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad intensiver und häufiger geworden. "Diesen eindeutigen Zusammenhang kann man aus den Daten herauslesen", sagte Friedrich.
Der Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle werde für Dienstag erwarte, erklärte Friedrich. Der "Hotspot" der Hitzewelle werde im Westen und Südwesten Deutschlands liegen, sagte der Meteorologe weiter. Vom Rheinland über das Rhein-Main-Gebiet bis in den Freiburger Raum könnte es den Modellen zufolge 39 Grad werden. Ob es 38 oder 40 Grad
werden, sei dabei unerheblich: "Es wird eine Hitzewelle geben, das kann man mit Sicherheit sagen.» Nordrhein-Westfalen habe am 25. Juli 2019 mit 41,2 Grad den aktuellen deutschen Rekord gehabt.