Landshut (KNA) - In der spätgotischen Stiftsbasilika Sankt Martin in Landshut steht die Zeit still. Am Freitagabend ist der Blitz in Bayerns höchsten Kirchturm eingeschlagen, wie
Verwaltungsleiterin Brigitte Wallesch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch sagte. Getroffen habe er eine zentral elektrische Steuerung, so dass das Uhrwerk und das Geläut
lahmgelegt worden seien. Auch das Licht im Turm, die Lautsprecher- und Brandmeldeanlage seien betroffen. Letztere habe die Pfarrei bereits notdürftig repariert. Der Schaden sei der Versicherung
gemeldet worden, nun müsse noch der Gutachter kommen.
Dass die Zeiger sich nicht mehr bewegten und die Glocken nicht mehr läuteten, sei natürlich ein Aufreger in der Stadt, sagte Wallesch. Andererseits hätten sich die Kirchenbesucherinnen und
-besucher inzwischen an den Zustand gewöhnt. „Es ist ja immer was an unserem Turm.“ Das sei nicht das erste und nicht das letzte Mal gewesen. „Die Landshuter sind da entspannt“, sagte die
Verwaltungsleiterin.
Erst im April dieses Jahres wurde das Uhrwerk in 65 Meter Höhe mit Hilfe eines Krans repariert. Ein Unwetter hatte den Zeiger beschädigt. Dieses Mal handle es sich um rein elektrische Arbeiten,
erklärte Wallesch.
Sankt Martin gilt als eine der mächtigsten und kühnsten Hallenkirchen der Spätgotik. Die Basilika wurde in den Jahrzehnten vor und nach 1400 von mehreren Baumeistern errichtet. Der 130 Meter hohe
Kirchturm aus Backstein wurde um das Jahr 1500 vollendet und ist der höchste seiner Art weltweit. In den vergangenen 25 Jahren gab es an der Kirche mehrfach große Renovierungsprojekte. So wurden
der Dachstuhl, der Turm und das Hauptportal saniert.