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Ein Wandbild gibt Rätsel auf

Nürnberg (hp) – Als es 2018 entdeckt wurde, sorgte es für großes Aufsehen: ein Wandbild im Wiener Stephansdom. „Dass sich dort ein Objekt befand, war schon länger bekannt“, erzählt Kunsthistoriker Michael Rainer. Doch was die Restauratoren an einer Wand über einem Ansichtskartenkiosk an der Nordseite des Gotteshauses zutage förderten, war eine kleine Sensation: die Illusion eines Flügelaltars mit zwei fast lebensgroßen Heiligenfiguren. Die Heiligen Katharina und Margaretha wurden unter einer jahrhundertealten Schmutzschicht aus Feuchtigkeit, Staub und Kerzenruß entdeckt.
Seit vier Jahren fasziniert der Fund aus dem 16. Jahrhundert Experten und Kunstinteressierte gleichermaßen und wird wissenschaftlich untersucht. Stilistisch und qualitativ erinnert das Werk an die Arbeiten von Albrecht Dürer (1471-1528). Hitzig diskutiert die Fachwelt daher die Frage: Ist es ein echter Dürer? Reisen des Malergenies in die Niederlande oder nach Venedig sind belegt, ein Aufenthalt in Wien jedoch nicht. „Es ist eine offene Diskussion, die sich nicht von heute auf morgen entscheiden wird“, sagt Rainer. „Einigkeit herrscht dahingehend, dass das Objekt im Umfeld von Albrecht Dürer entstanden ist.“ Das Werk stammt nach seinen Worten mit Sicherheit von einem Nürnberger Maler.  …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­33_34/2022