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UN: 89 Millionen Menschen in Ostafrika leiden an Hunger

Genf (epd) – Die Vereinten Nationen haben vor einer Verschärfung der Hungerkatastrophe in Teilen Afrikas gewarnt. Allein im Osten des Kontinents hätten 89 Millionen Kinder, Frauen und Männer vor allem aufgrund der anhaltenden Dürre nicht genug zu essen, erklärte der Regionaldirektor des Welternährungsprogramms, Michael Dunford, am Dienstag in Genf.

 

Vor einem Jahr hätten noch 51 Millionen Menschen nicht ausreichend Lebensmittel gehabt. Besonders betroffen ist den Angaben zufolge Äthiopien, wo seit mehr als eineinhalb Jahren ein blutiger Konflikt herrscht. In dem Land könnten sich 20 Millionen Menschen nicht angemessen ernähren. Auch im Sudan hungerten 15 Millionen Einwohner.

 

Derweil warnte das Hilfswerk Unicef, dass wegen der Hungerkrise und der Trockenheit in afrikanischen Ländern Millionen Kinderleben bedroht seien. Ohne schnelle Hilfe drohe vielen Mädchen und Jungen der Tod. Anlässlich der Weltwasserwoche hielt Unicef fest, dass in den Sahelstaaten Burkina Faso, Tschad, Mali, Niger und Nigeria rund 40 Millionen Kinder in hohem bis extrem hohem Maße durch Wassermangel gefährdet seien.

 

Nach den neuesten Daten der Weltgesundheitsorganisation sterben in der Sahelzone bereits mehr Kinder an den Folgen unsicherer Wasser- und Sanitärversorgung als in jedem anderen Teil der Welt. Dürren, Konflikte und Krisen seien die Hauptursachen.

 

Zudem litten in den Sahelländern sowie Äthiopien, Kenia und Somalia mehr als 2,8 Millionen Kinder an schwerer akuter

Mangelernährung, teilte Unicef mit. Sie hätten dadurch auch ein bis zu elfmal höheres Risiko, an Krankheiten zu sterben, die über verunreinigtes Wasser übertragen werden, als gut ernährte Kinder.

 

"Die Kindersterblichkeit steigt dramatisch, wenn ein hohes Maß an schwerer akuter Mangelernährung bei Kindern mit tödlichen Krankheitsausbrüchen wie Cholera oder Durchfall zusammenfällt", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Millionen Kinder am Horn von Afrika und in der Sahelzone sind nur einen Schritt

von einer Katastrophe entfernt."

 

Unicef benötige dringend weitere finanzielle Mittel, um Kindern und Familien am Horn von Afrika und in der Sahelzone den Zugang zu sicherem Wasser, Sanitäreinrichtungen und Hygiene zu ermöglichen, teilte das Hilfswerk mit. Die Vereinten Nationen weisen darauf hin, dass der menschengemachte Klimawandel die Trockenheit in Afrika verursacht habe.